28.03.
Bei Manu in Huelva angekommen, sitzt sein bester Kumpel auch da, der leider kein englisch spricht.
Manu sagt, er würde bald Abendbrot kochen und ich bringe Mayla ins Bett und dusche. Inzwischen ist es Mitternacht, wir haben noch immer nicht mit kochen angefangen, stattdessen erzählt Manu mir von den gut 100 Gästen, die er schon gehostet hat, und dass er es wichtig findet, alles zu teilen und abzugeben.
Als es endlich essen gibt ist es nach 1, um 2 liege ich dann endlich im Bett bei Mayla, die auch irgendwie schlecht schläft (langer Abend für sie gewesen), doch mein Körper ist nach 10 monaten Mutter-sein an wenig schlafen gewöhnt.
Am nächsten Morgen gehen Manu und seine Freunde auf einem Festival in die Berge und nach langem Überlegen bleiben Mayla und ich in Huelva (kein Autokindersitz, kein Zelt, zu kalte Nächte,…).
Wir gucken uns Huelva an (würde ich nicht weiterempfehlen) und haben die Nacht die große Wohnung für uns.
30.03.
Ich schleppe das Gepäck und Mayla samt Kinderwagen die drei Kilometer zur Busstation und auf geht es nach Sevilla. Mayla übersteht die Busfahrt überraschend gut und als wir nach nochmals umsteigen in einem Vorort von Sevilla ankommen, holen Natalia, Carlos und ihr kleiner Sohn Arrun uns von der Bushaltestelle ab.
Dies ist eine wunderbare Couchsurf-Erfahrung – Mayla ist sofort in den fast ein Jahr älteren Arrun verliebt und folgt ihm überall hin während dieser versucht, sein Spielzeug zu verteidigen. Es ist toll, mal wieder die komplette Ausstattung für Mayla zu haben: Einen Hochstuhl, jede Menge Spielzeug, eine Babybadewanne, ja, sogar ein Babybett können wir nutzen – und die Wohnung ist babysicher! Natalia und Carlos sind sehr interessante Leute, die auch sehr auf gesunde Nahrung bedacht sind. Lange reden wir über die Tendenz der Leute, der Spanier noch mehr wie der Deutschen, viel zu wenig Geld für viel zu schlechtes Essen auszugeben, Essen, das krank und abhängig macht.
In Spanien (und manchmal auch in Deutschland) sehe ich häufig Kinder, kaum älter als Mayla, mit Lutscher im Mund oder einer Cola-Dose in der Hand, Kinder, die nur Saft trinken „da sie Wasser nicht mögen“, man findet nichtmal Babygläschen ohne Zucker- oder Salzzusatz.
Es ist schön zu sehen, dass Mayla es jetzt besser kennt, mit anderen Kindern zusammen zu sein. Zwischendurch bietet sie Arrun von ihrem Spielzeug an und ist schnell vertraut genug mit Natalia und Arrun, dass ich sie auch kurz alleine lassen kann.
Am nächsten Tag sehen Mayla und ich uns Sevilla an und es ist wunderschön! Es ist das „typische Andalusien“, das ich bisher nur von Fotos kannte, mit lauter malerischen Gebäuden, vielen verwinkelten Gassen und maurischem Einfluss. Ich entscheide mich gegen die teure Kathedralenbesichtigung aber für Real Alcázar.
Alcazar ist atemberaubend! Ursprünglich eine arabische Festung, dann aber schnell (und bis heute) ein kunstvoller Königspalast ist es ein pures Kunstwerk – es ist faszinierend, durch die Gänge und Räume zu wandern und die weiten fruchtbaren Gärten bezaubern mich ebenso. Auch Mayla mag das Alcazar: In den riesigen Räumen kann sie krabbeln wie sie will, zieht sich an den Säulen hoch, freut sich über den Widerhall, plantscht an den Springbrunnen und bezaubert ihrerseits die anderen Touristen mit ihrem entwaffnenden offenen Lächeln!
Ansonsten tue ich in Sevilla, was ich normalerweise in Städten beim Reisen tue: Durch die Straßen wandern und sie auf mich wirken lassen. Bloß langsamer, mit Stopps auf Spielplätzen und Rasenflächen (die leider in spanischen Städten wenig vorhanden sind. Stattdessen gibt es etliche schöne PLazas, öffentliche Plätze).
1.4. Natalia und Carlos fahren in den Urlaub, doch sie bieten mir einen Schlüssel an, ich könne so lange in ihrer Wohnung bleiben wie ich möchte! Mich rührt ihre Gastfreundschaft und ihr blindes Vertrauen ungemein, doch entscheide mich, auch weiter zu ziehen. Besonders, da ich nun vorhabe, zwei Kommunen in der Nähe von Sevilla zu besuchen und dort schon erwartet werde!
Ich bin gespannt auf diesen Teil der Reise!
Auch Mayla gefällt es hier
Real Alcázar
Nina's Auslandsaufenthalt 