Sumatra! Auf geht es nach Sumatra ! Das war von vornerein mein Traum, das wilde sumatra entdecken! Hier gibt es Dschungel, wilde Tiere, naturkatastrophen und es ist mit Borneo der einzige Teil der Welt, auf dem noch wilde Orangutans leben!
Padang und der Flug dorthin
Bevor ich Bali verliess, wurde ich ein wenig krank – nichts schlimmes, doch Magenprobleme und Erkaeltung. ich fuehlte mich also nicht wohl, als ich in den Flieger stieg. Morgens kam ich in Jakarta an und hatte 8 stunden wartezeit bis zum naechsten flieger – herrlich unangenehm, mit fieber am Flughafen, kein Internet und alles sehr teuer. Ich fuehlte mich immer unwohler. Dann hatte mein Flugzeug 2 std verspaetung. Laenger warten also.
Endlich in den Flieger – anschnallen, es gibt komplikationen. in dem moment dachte ich nur- alles geht schief (es hat mich vorher schon etliche Bemuehungen gekostet, den Flug ueberhaupt zu buchen, da ich wahrend idul Firti, dem Ende ramadhans, reiste, da irgendwie kein Flug uebers Internet gebucht werden konnte, kein Geldautomat funktionerte, um ihn in bar zu bezahlen, ich krank war, Flugzeug Verspaetung hatte,…), villeicht waren es Warnungen, nicht nach Sumatra zu fliegen.
Dennoch, alles lief gut, spaetabends kam ich an in Padang und liess mich zu einem guenstigen Hotel leiten. Und – schlafen !
(Padang, eine Stadt in Westsumatra.2009 gab es hier ein riesenerdbeben. ueber 1100 Menschen starben und ganze Doerfer wurden dem Erdbeben gleich gemacht …)
Die naechste Tage versuchte ich mich ein wneig zu erholen, was gar nicht so einfach war. So stellte es eine grosse Komplikation dar, nach Lake Toba zu kommen, wo ich mienen Freund treffen wollte. Es war, wie bereits erwaehnt, momentan Idul Fitr, sozusagen das muslimische Weihnachten. das heisst, alle leute reisen, nach hause zu ihren Familien und alle Busse waren voll – und ich sass krank und allein in padang, einer wirklich nicht schoenen Stadt, fest. Was tun ?
Ich versuche, an Informationen zu gelangen, was ganz und gar nicht einfach ist. Alle Maenner starren mich an und sprechen mich an, wollen, dass ich imich zu ihnen setze, doch sobald ich etwas frage, versteht keiner englisch. Das Internetcafe, in das ich gehe, ist voller 7 bis 13jaehriger Jungs, die Spiele spielen und nun alles versuchen, dass ich ihnen Zigaretten kaufe. Mister, mister, smoke? fragen sie mich ununterbrochen, ich bin genervt.
Das habe ich uebrigens hier mit erschrecken festgestellt. Noch nie habe ich so viele so junge Raucher gesehen wie hier in Indonesien! Staendig sieht man 12,13 jaehrige jungs rauchen und auch juenger ist keine Ausnahme. So habe ich am Strassenrand einmal 2 Jungs (10 jahre?) auf einem Motoroller gesehen, die mit Gewehren in der einen und einer Zigarette in der hand quatschten und Witze machten – ein Bild, das zu 40,50jaehrigen Maennern passt und hier keine Seltenheit ist!
Mehr oder wneiger genervt laufe ich durch die Stadt und bin noch mehr genervt von all den „hello“s, die mir einheimische entgegen rufen. Und das erste Mal merke ich, jetzt, wo ich das erste Mal ohne Begleitung durch die Stadt laufe, dass es stimmt, was ich von alleinreisenden Frauen ueber Indonesien gehoert habe : die maenner koennen sehr nervig und grenzueberschreitend sein. Trotz der Hitze trage ich einen langen Rock und ein laengaermeliges Shirt und dennoch, jeder mann ruft mir etwas zu, will reden, will, dass ich mich zu ihnen setze. Jedes mal wenn ich versuche freundlich zu sein und mich mit ihnen zu utnerhalten, merke ich, sie sprechen nicht mehr englisch als „hallo, wie geht es? komm her!“
Normalerweise habe ich auch keine Probleme mich irgendwo zurechtzufinden, doch es scheint niemanden zu geben, der englisch sprechen kann, keine Touristeninformation und auch keine andere Touristen. Wo ich normalerweise zu viele Touristen meide, suche ich sie nun, es muss doch in dieser Stadt einen weissen geben, der mich mit informationen versorgen kann! Sogar der Lonely Planet ist nutzlos!
Und doch wieder merke ich, dass sich alles zum Guten wendet. Der erste Weisse, den ich sehe und dem ich ein wenig mein Leid klage, gibt mir gute Energie und laesst mich sehen, dass ich so missmutig durch die gegend laufe, da kann ich ja auch keinen Fortschritt machen. also starte ich nochmal neu und aha, alles laeuft bestens. Der naechste mann, der mit einem Baby auf seinem Scooter sitzt, und mir das typische „hello“ entgegenruft, kann ein wneig englisch. Stolz packt er mich auf seinen scooter und faehrt mit mir durch die gegend, bis wir ein wneig mehr informationen haben. schliesslich laedt er mich am markt ab, mit dem versprechen, nachdem er das baby zuhause abgeliefert hat, mir weiterzuhelfen. und wieder, gerade als mich ein nerviger Mann nicht in Ruhe laesst, kommt benny, ein Securityguard an. Auch er fragt mich den Fragekatalog ab und sagt direkt, er wolle mir helfen, nicht fuer <geld oder was auch immer , einfach nur so. Ich habe ein sehr gutes gefuehl bei ihm, er scheint eine gute Seele zu sein und ehrlich! er laedt mich in sein Auto und faehrt mit mir herum, bis wir schliesslich eine Loesung gefunden haben. jemand nimmt mich in seinem Privatauto mit, ich bezahle bloss spritgeld! Ich bin wieder froh und benny fragt mich schuechtern, oob er mir die stadt zeigen kann. er fuehrt mich zum essen aus, er faehrt mich herum, er redet viel, er ist stolz und sagt mir immer wieder, wie froh er sei, mit mir reden zu koennen und dass er doch so gerne mehr englisch sprechen wolle.
Am naechsten Tag werde ich abgeholt, von 2 Maennern. Normalerweise machen sie Touren durch Sumatra mit reichen Touristen, die letzten Touristen haben sie gerade in padang abgeliefert, nun sind sie auf dem Rueckweg. Ich bin froh, ich ahbe einen ganzen Bulli fuer mich alleine, lese, schlafe, staune ueber die atembereubende Landschaft, beobachte die Affen, die an den Strassenraenden spielen, esse mit den beiden maennern nach indonesischer Art auf dem Boden einer kleinen huette mit atemberaubender Aussicht – Reis und Sauce in Bananenblaettern, mit den Haenden. Ob sie so auch mit den anderen Touristen essen wuerden? Nein, lachen sie nur, bestimmt nicht. 😉
22 Std und etliche berge und postkartenreife Aussichten spaeter komme ich in Lake Toba an.
Lake Toba – bergbesteigung und entspannung
Von Parapat ging es mit der faehre nach Tuktuk, einem kleinen Ort auf der Insel auf Lake Toba.
Lake toba ist ein Wahnsinns Naturphaenomen. Im Krater eines Riesenvulkanes hat sich ein See gebildet, kristallklar und der tiefste See der Welt, riesengross, eher ein Ozean, als ein See. Auf diesem See hat sich wiederrum eine Rieseninsel gebildet, die bewohnt wird.Auf der Insel gibt es Berge und Seen und Wasserfaelle – Also kleine Seen auf einem Riesensee!
Der Lake Toba Vulkan ist ein Supervulkan. Wird er einmal explodieren, dann ist ganz Sumatra ausgeloescht – was weiter passiert, wissen die Experten nicht sicher, aber sie sind sich einig, die ganze Welt wird es spueren und einige meinen, die ganze welt waere dann hinueber. Lange gab es keinen Indikator fuer einen Ausbruch, es kann also in Tausenden von jahren passieren. Letztens habe ich aber einen Vulkanexperten getrooffen, der mir erzaehlt hat, sein Team wuerde von nun an wieder intensiv mit dem Toba Vulkan arbeiten – der wasserstand sei in den letzten Wochen um 2 Meter abgesunken. Wird er weiter und weitersinken, heisst es dass das wasser irgendwann verschwunden ist und der Vulkan vermutlich ausbricht!
ziemlich uebermuedet bin ich ddann in meinem Guesthouse angekommen, wo ich endlich meinen Freund, den schweden, wiedertreffe. ein freudiges Wiedersehen1 Ich goenne mir keine Ruhe, wir gehen direkt in dem eiskalten und kristallklaren Wasser schwimmen, er stellt mich sienen neu gemachten Freunden vor und wir erkunden die Insel. ich bin happy, Hier geht es mir wieder besser ! Ein absolut relaxter Ort, in dem ich ausspannen kann, super nette Leute und eine relaxte atmosphaere.Die Leute sind alle sehr entspannt, ueberall klimpern Indonesier auf ihren Gitarren herum, es ist eine wunderschoene Umgebung, und eine interessante Art des Geschaeftes gibt es hier: Ueberall wachsen magic mushrooms, alsoo pilze, die Halluzinationen machen. Sie sind hier das grosse geschaft und jeder scheint mitzumischen, besonders die alten frauen. Bei einem Spaziergang von 500 metern kommen mindestens 6 Ladenbesitzerinnen an und fragen „wollt ihr Pilze+Ich hab die Besten auf der Insel!“ Legal ist es nicht, wird aber so offen gehandhabt und schein niemanden zu stoeren 😉
Sogar der Arzt der kleinen klinik, die es hier gibt, kam zu meinem Freund an und wollte ihm Pilze und Marihuana verkaufen, die begruendung: er als Arzt koenne fuer wirklich reine und gute drogen garantieren!
Wir bliebenn ein paar weitere tage auf Lake Toba, in denen wir an einem Tag den berg bestiegen haben. wahnsinn! 3 Stunden lang ein trockenes Flussbett hochklettern, von Steinen zu steinen springen, Lianen hochklettern, an manchen Steilweanden senkrecht sich an Wurzeln hochziehen, ueber und unter Baumstaemme herklettern und dafuer zur belohnung an einem Wasserfall ankommen, in dem wir duschen und frische Ananas picknicken. Hmmm!
Abends dann zu einer klaeinen Bar, in dem es „Junglesaft“ (Palmwein!) fuer 10 Cent das Glas (anstatt 2,50 euro fuer ein Bier) gibt, den Indonesiern zuhoeren, wie sie Gitarre spielen und indonesische Lieder singen und mit ihnen quatschen. So unglaublich nette Leute! Respektvoll und sehr offen und herzlich. Sie sagen zu mir, weisst du, wenn du es hier magst, dann bleib doch hier. Du keonntest hier englisch unterrichten, die menschen hier wollen alle, dass ihre kinder englisch lernen, doch es gibt keinen Englischlehrer. Wir alle wuerden unsere Kinder zu dir schicken !
Doch auch hier gibt es einen Abschied und ich fahre mit dem Schweden und einem Finnen, den wir kennen gelernt haben, weiter nach Berastagi.
Berastagi – vulkanbesteigung
In Berastagi dann galt es einen 3000 meter hohen vulkan zu besteigen! der auf und abstieg sollte insgesamt 10 std dauern und sehr schwer sein. ein wneig sorgen habe ich mir schon gemacht, so die fitteste bin ich ja nicht. und der austieg war wirklich wahnsinnig schwer – es war ununterbrochen steil und man musste die halbe zeit auf allen vieren hochklettern, immer wieder vorbei an schuhe und klamotten, die irgendwo lagen und auch an einigen gedenkstaetten vorbei, an stellen, an denen Alleinkletterer vorher umgekommen sind – ui. der finne und der Schwede waren beide in superfitter Verfassung und ich hatte so meine Schwierigkeiten, hinterherzukommen. Als wir 3,5 Std spaeter an der Spitze ankamen, bin ich mehr oder weniger zusammengebrochen und konnte nur noch keuchen „und wehe , ihr wollt in der naechsten halben stunde wieder herunterklettern!“. spaeter realisierte ich, dass 3,5 std eine superzeit waren. und gelohnt hat sich das auf alle Faelle! Der ausblick war einfach nur der Hammer. Wir relaxten ein wenig, beobachteten den Rauch, der aus den Kratern kam und genossen die (ein wneig stinkende) Luft und die Aussicht. Schliesslich ging es voller Energie bergab, auf dem Weg versuchte ich ein wenig des zahllosen Muelles einzusammeln, der auf dem Weg lag. Und unten angekommen, belohnte ich mich mit einem Bd in einem klaren See am Fusse des Vulkanes!
Die naechsten Tage verbrachte ich mit Muskelkater, aber nicht so schlimm, wie ich dachte. Machte auch nichts, es ging nach Bukit Lawang weiter und auch fuer kleine Etappen muss man hier einen Tag Transport einrechnen 😉
Bukit Lawang – dschungel, freundschaften, erdbeben und freude
Mein hauptziel in Sumatra war Buklit Lawang – ein playt mitten im Dschungel, wo Orangutans ausgewildert werden, wo man trekken kann, ein Platz, ueber den ich nur gutes geheoet habe. und ich wurde nicht enttaeuscht !
Von vorne herien hatte der Platz eine magische Ausstrahlung. Ein kleines Dorf, mehr nicht, ohne Autos, bloss wenige Motos, woller freundlicher, laechelnder Menschen, voller Musik. die Menschen hier sehen alle ausgesprochen gut aus, sie spielen alle Musikintrumente und sind furchtbar interessant. Und dann die Aussicht ! Ueber eine wackelige Haengebruecke geht es zu unserem gaestehaus, ueber einen Fluss mit starker Stroemung, an dem einheimische sitzen und waschen, lachen, Kinder plantschen, Maenner und Frauen sich baden und saeubern. Rundherum Dschungel, Berge, Affen, die im Garten spielen und frech bis an die Raeume klettern und Sachen aus den Muelleimern klauen. Und ich muss mich mahnen, vorsichtiger zu sein. Den ersten Frosch, der frech zwischen den Tischen herumhuepft, will ich aufheben und ein wneig ins gebuesch bringen. Warte! warnen mich einheimische. den Frosch duerfe ich nicht anfassen, er sei giftig ! Und von dieser froschart sprangen dort etliche herum!
Da wir eine gute gruppe sind, der finne, der Schwede und ich, machen wir trekking auch hier zusammen. Fuer den naechsten tag suchen wir uns einen guten tourguide und waehlen Anton, einen der vielen langhaarigen Typen, die als Tourguide arbeiten. Eins ist klar, wir machen einen 3 Tages trekk – weniger ist keine Option fuer uns und laenger geht nicht, da der Finne einen Flug kriegen muss. Ausserdem begleitet uns noch ein Englaender.
Wir trekken im Gunung leuser nationalpark, der Orang-Utans, Tiger, nashoerner,Asiatische Elefanten, Siamang, Makaken, Languren, Fasane, Nashornvögel und das Leistenkrokodile beherbergt. uns wird gesagt, Orangutans werden wir vermutlich sehen, aber die Tiger und Nashoerner seien sehr viel mehr in die Wildnis zurueckgezogen. gut, dneke ich, wild soll wild bleiben, ich will das Gleichgewicht nicht stoeren.
Auf geht es, in die Wildnis. Est ist wundrschoen. Wir sehen etliche pilze und Pflanzen, die ich sonst nur aus Buechern und Filmen kenne. Schon am ersten tag sehen wir thomas leaf monkeys, makaken, andere Affen (habe den Namen vergessen 😉 ) riesige Voegel, Schildkroeten (im Wasser und an land) und etliche orangutans ! Wir haben unheimliches Glueck,Insgesamt sehen wir 11 orangutans, darunter wilde orangutans, halbwilde und zahme (letztere Beiden wurden ausgewildert), viele weibchen mit Babies und sogar ein aeusserst seltenes maennchen. Es ist atemberaubend zu sehen, wie diese sanften Riesen wie selbstverstaendlich von Baum zu Baum hangeln, Zweige abbrechen, sie genuesslich kaufen und ihren Platz verlassen, sobald wir zu laut sind.
Wir klettenr, wir springen, wir muessen manchmal robben, wir werden von wildem ratten aufgekratzt, wir machen schoene Pausen an wasserfaellen und kleinen Baechen, in denen wir uns waschen koennen, wir fallen, wir rutsche, wir lachen, wir ermahnen uns, leise zu sein, wir staunen, wir blicken rieseige baeume hoch, die von Lianen umschlungen sind und klettern Wurzeln herunter, die meterlange Waende heruntereichen. Es ist eifach nur herrlich und besonders geniessen wir die Abende. Beide naechte wartet Abdul, unser Assistent und Koch, an einem ausgewaehtlen platz auf uns, wo er Planen ueber Aeste gespannt hat, ein feuer fertig gemacht hat und unser essen vorbereitet. Wir waschen uns und unsere Klamotten im Fluss und strecken uns am feuer aus, uns wird Tee gemacht und wir essen koestliches Essen, wir singen, spielen oder genissen einfach nur die Dschungelgeraesche. Nacht werden wir manchmal wach, der Dschungel ist laut, Insekten beissen uns und die Monsunzeit faengt an: Es gewittert, es stuermt, das wasser rauscht nur so an den Planen runter und alle 5 Sekunden erhellen Blitze unsere Gesichter.
Unsere Camps haben immer eine absolut idyllische Lage: an Fluessen oder wasserfaellen, Affen, die unser essen klauen und sitzt man 10 minuten still auf einem Felsen am Fluss, ist man ueberwaeltigt von der natur, dem wilden Leben, der Flusstroemung, der man gegenuebersitzt.
Nach 3 tagen sind wir uns alle einig: es war nicht genug,m wir wollen bleiben. Dennoch, zurueck geht es per rafting. 4 LKW Reifen zusammengebunden und den hohen, gerade vollgeregneten Fluss, heruntertreiben. aber von wegen treiben! es ist knifflig, mit lange Stoecken versuchen wir, uns von den spitzen Felsen abzustossen und ihnen so auszuweichen, teilwese sind wir gefaehrlich in der Seitenlage, und dabei singen Abdul und Anto, unsere Guides, Lieder fuer uns. Wir haben Spass, machen uns gegenseitig noch nasser, sind eine tolle gruppe geworden und schreien eintoenig, wnen eine besonders knifflige Stromschnelle kommt.
Schliesslich kommen wir an, nach 1 std raftig, zurueck vor unserem Guesthaus, stinkend, nass, uebermuedet, gluecklich und ein wenig traurig, dass alles shcon wieder vorbei ist.
Der Finne verlaesst uns am naechsten tag, der Schwede und ich entschiedne uns, noch eine Woche zu bleien, bevor es fuer uns nach Malaysia geht. es ist so schoen hier und auch sehr guenstig.
Die naechsten tage gehen vorbei wie im Flug. Wir bilden eine gute freundschaft mit Abdul und Anto, die staendig bei uns im Zimmer abhaengen. Wir gehen zur naechsten Stadt fuer Internet und geldautomaten, wir erkunden eine hoehle, wir haben Picknick an einem idyllischen Platz an einem Fluss, umgeben von Hoehlen, Riesenbaeumen und Wasser, Abdul zeigt uns wir traditionelles indonesisches essen gekocht wird, wie Feuer mit nassem Holz gemacht wird und und und. gemuetlich und gluecklich essen wir unser herrlichen selbstgemachtes essen, lauschen den allgegenwaertigen Affen, trinken Tee und lassen die Fuesse in den Fluss baumeln.
Dann, einen Abend. Wir feiern unsere Rueckkehr aus dem Dschungel und sitzen gemuetlich beisammen. Auf einmal faengt alles an zu ruckeln. Anto, unser Tourguide, ruft: schnell, rennt! Wir nehmen die Beine in die Hand und rennen, weg von dem Hochhaus. Das Erdbeben ist stark und wir stolpern, ein Baum neben uns bricht, und dann ist es vorbei. Innerhalb der naechsten Minuten ist das Gaestehaus leer, die Leute, groesstenteils locals, sitzen draussen mit Decken und besorgten Gesichtern, in den naechsten 2 Std koennen immer wieder Nachbeben passieren. Ich stelle ueberrascht fest, dass sie besorgter scheinen, als ich es bin und weiss auch wieso: Die meisten Menschen haben erst ein Erdbeben in ihrem Leben erlebt und das war 2003 und kostete 600 Menschen und etlichen Haeusern in diesem kleinen Dorf das Leben.
Gluecklicherweise passierte nichts weiter und 2 std spaeter konnten wir schlafen gehen…
Ich freunde mich mit einigen leuten an. Jeder hier ist freundlich und diese Leute erstaunen mich noch mehr, als all die anderen Locals, die ich vorher getroffen habe.
Die leute hier haben eine solche lebensfreude. Als ich sie naeher kennenlerne, hoer ich,, dass sie oft bloss 6 Dollar fuer ienen Tag sehr harte Arbeit verdienen und damit ihre Familien ernaehren muessen. in der Hochsaison koennen sie 3 Tage die Woche, in der nebensaison teilweise nur drei tage im Monat arbeiten !
Die meisten der Leute, junge, intelligente menschen, sind nicht oder bloss wneige Jahre zur schule gegangen. Und sie alle sprechen so gut englisch! Nicht, wiel sie es in der Schule gelernt haben, nien, oft mussten sie ihren Eltern auf der Farm helfen, ahben mit 11 Jahren die Schule beendet. Englisch lernen sie von Touristen. Ich bin baff und bewundere sie. Viele haben einen guten Weitblick, kritisieren die indonesische Umweltpolitik, sehen Tourismus kritisch, wissen alles ueber den Jungle, koennen die schoensten Lieder auf ihren gitarren spielen. Sollen sie aber ihre namen fuer mich schreiben, zoegern sie und mir grosser Konzentration wird ein Buchstabe nach dem anderen gemalt, stolz das ergebnis praesentiert. Und dennoch, es ist recht, was sie sagen : "Wir sind nicht dumm, wir haben bloss eine andere Bildung. Ihr wisst so viel und wir koennen von euch so viel lernen, englisch, ueber Politik, ueber umwelt, ueber Muellentsorgung. Und wir koennen euch etwas beibringen, ueber den Jungle, ueber die natur, ueber das leben hier, ueber Musik!" Wie recht sie haben.
Noch nie haben mich so viele junge Maenner umworben wie hier, noch nie wurden so viele Fotos von mir gemacht (neuer Rekort: auf einem 200 meter spaziergang haben 5 verschiedene gruppen (maedchen, jugendliche) mich um Photos mit ohnen gebeten!). Ich werde mitgenommen, auf eine Hochzeit, essen, trinken, fuer umsonst und spaeter in eine Bar, weiter trinken fuer umsonst, jeder ist gluecklich, die woerter "meins" und "deins" exisitieren hier nicht, wir haben spass, ich unterhalte mich mit allen, diskutiere ueber religion und Umwelt, Westen und Osten, Tourismus und Geschaeft und jeder kuemmert sich um mich.
in dieser Woche ist auch Gabe an mein herz gewachsen, ein 70 jaehriger mann, der deutsch kann, da er lange in Deutshcland gelebt hat, der ein wneig einsam ist und es liebt, mit von sienen Abenteuern als Schiffskoch, in Sumatra, in Deutschland, zu erzaehlen, der seine Frau bei dem letzten Erdbeben, in dem 2003 600 Menschen in Bukit lawang ums Leben gekommen sind, verloren hat, der arm ist aber geld gibt, der mit mir kochen will, der kein Geld annimmt und mir siene hand zeigt. Umgerechnet 3,4 euro drin, sagt er: Scjhau, ich ahbe Geld in meiner Tasche, also brauche ich gerade keins. Geld ist so unwichtig ! Leiste mir Gesellschaft, das freut mich viel mehr, koch mit mir, bezahle vielleicht das gemuese, wnen du moechtest, oder kaufe eines meiner Holzschnitzereien.
Ich werde gut in Tischtennis, indem ich mit den jungen indonesiern in unserem Gaestehaus spiele, ich lerne ein paar mehr Worte indonesisch, ich liebe das indonesische essen, ich schiwmme im Fluss, ich sitze mit Palmwein am Lagerfeuer und lasse mir von den Leben der Indonesier berichten und lasse mich von Anto auf einige Berge fahren. Von dort sehe ich im Weiten den dschungle, doch direkt unter uns: Palmbaeume oder kahle Flaechen, wo Palmbaeume gepflanzt werden. Hier wird alles abgeholzt und Palmbaeume werden gepflanzt, fuer das billige Palmoel. Ganz Sumatra verschwindet unter den Palmbaeumen! Es ist traurig und ich sehe vor ort, was ich in deutschland schon wusste: Palmoel zerstoert die natur ! Und ueberall Fabriken, aus denen dichter schwarzer Rauch kommt, die Palmoelfabriken….
Nach insgesamt 11 Tagen bukit lawang heisst es Abschied nehmen und wie jedes Mal, wenn ich laenger an einem ort bleibe, bin ich unheimlich traurig. ich will zurueckkommen, das naechste mal trekking fuer mindestens 2 wochen machen und mehr Zeit mit meinen neuen freunden verbringen. Ich verstehe nun, wieso so viele westliche maedchen Maenner aus Bukit Lawang heiraten.
Doch als ich mit dem Schweden im bus sitze, kommt auch das altbekannte Gefuehl wieder auf: Auf zu etwas Neuem! On the road again!
Wir fahren nach medan, verbringen die nacht auf einer bank vor dem Flughafen und beobachten Katzen, ratten und Kakerlaken. Und am 13. September, morgens um 6 Uhr, fliegen wir nach Kuala Lumpur, Malaysia.
und ein letztes wort zu indonesien? warmherzigkeit, menschen, die selbstbewusst sind, die die natur lieben und klug sind, die kaempfen. und: das beste essen suedostasiens. und guenstig. und zu der atemberaubenden landschaft brauche ich wohl nicht mehr schreiben 😉
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