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Archive for the ‘Suedostasien – Southeastasia’ Category

Berechnungen wurden gemacht und ich habe tatsächlich weniger Geld gebraucht, als gedacht.

Mit (fast) allem drum und dran hat mich die drei-monatige Reise (aufgerundet) 3.500 Euro gekostet.

Das teilt sich auf in:

530 € Hin-und Rückflug nach Bangkok

250 € für alle Flüge innerhalb Asiens gesamt

2.700 € für alles, was ich vor Ort ausgegeben habe, inklusive

– Unterkünfte (wenn nicht bei Couchsurfern, dann zwischen 4€ und 35€ pro Nacht)

– Essen und trinken

– Visas (insgesamt ca. 100 €)

– Bus-, Boots-, Taxi-, Zug-, Tuktuk-, Motorradfahrten

– tägliche Aktivitäten, Eintrittsgelder, Fahrradleih, Tourguides,Massagen, …

– ausgedehntem Souvenirshopping, ca. 200 €

– Gebühren für Geldabheben, geschätzte 75€ insgesamt

Das sind 30€ pro Tag bzw. 900 € pro Monat  (ohne Flüge) – und wir sind dieses Mal nicht besonders sparsam gereist. Ich habe beim essen, bei Transportation, bei Unterkünften, bei Spielzeug etc. nicht gespart. Auch ist der Euro im Moment so schwach, dass wir einen extrem schlechten Wechselkurs hatten – was, insgesamt gesehen, tatsächlich einige hundert Euro ausmacht!

Natürlich habe ich durch Couchsurfing (5x insgesamt) Geld gespart. [wobei dies keinesfalls der primäre Grund sein sollte, Couchsurfing zu machen)

Nicht eingeschlossen in diese Berechnung sind die Gebühren für Western Union, was ich einmal machen musste, Medikamente, Kleidung, Ausstattung, Spielzeug, Geschenke für Freunde, etc., das für die Reise gekauft wurde.

Was soll ich sagen? Es hätte sicher günstiger gehen können, doch ich bin zufrieden!

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in Chiang Mai

Nach einigen Telefonaten, Internetrecherche und einem Besuch bei der Immigration in Chiang Mai entscheide ich mich schweren Herzens gegen die Teilnahme an dem Permakultur-Kurs. Durch die Visaverlaengerungen von Mayla UND mir sowie der Flugumbuchung waere der Kurs zwar noch immer guenstig, allerdings sind 500 euro echt ein Batzen Geld – und mit dem Stress der ganzen Organisation und der Ungewissheit, wie Mayla die Fremdbetreuung finden wuerde will ich das Risiko nicht eingehen. Also habe ich nun noch ein paar Tage bei meinen Couchsurfern in Chiang Mai. Wir mieten uns ein Fahrrad und erkunden Chiang Mai (Mayla freut sich unheimlich ueber den Kindersitz! Sie mag die Tragehilfe inzwischen nicht mehr gerne), kaufen viele Souvenirs (sehr untypisch fuer mich, doch tatsaechlich falle ich geradezu in einen Kaufrausch), gehen schwimmen und auf Maerkte, lassen uns von unseren Couchsurfern nochmal richtig mit typisch thailaendischem Essen verwoehnen und haben ansonsten ein paar richtig langweilig-faule Tage, von denen nichts grossartig zu berichten ist. Bloss eine Situation will ich noch eben beschreiben. Wir laufen auf einem Abendmarkt hier im Vorort, wo die Couchsurfer wohnen. Mayla laeuft begeistert voran und bleibt vor jedem Essens-Stand stehen. Dann wird die Nationalhymne gespielt. Und auf einmal bleiben alle Menschen stehen, so wie es ueblich ist in Thailand beim Abspielen der Nationalhymne – es ist surreal, der Markt, der vorher ein grosses Gewusel von Menschen war, die liefen, assen, handelten, kauften, quatschten ist auf einmal stehen geblieben, als haette auf einmal jemand „stop!“ gesagt. Tatsaechlich bewegen sich die Menschen ueberhaupt nicht und sagen keinen Ton und wenn die Musik nicht weiterspielen wuerde, wuerde ich vielleicht denken, ich sei in irgendein Raum-Zeit-Loch gefallen. Ebenso ploetzlich bewegen sich alle Menschen wieder- als das Lied sich dem Ende zuneigt machen alle so weiter, als waere nichts geschehen. Ich bin beeindruckt. Schliesslich geht es mit dem Flugzeug nach Bangkok, wo ich wieder bei der Couchsurferin Stefanie mit ihrer Tochter Kaja unterkomme. Mayla und Kaja verstehen sich wieder bestens. Und dann geht es am Dienstag morgen mit Taxi zum Flughafen. Mayla und ich nutzen die Zeit am Flughafen wie immer zum spielen und dann geht es fuer 16 Stunden (inklusive 2 Stunden Aufenthalt in Dubai) in das Flugzeug nach Duesseldorf. Mayla ist wie immer die Bombe! Das Flugzeug ist auch klasse, mit sehr viel Platz fuer sie zum spielen. Wir malen, kleben Sticker, machen Fingerspiele und koennen sogar Fangen spielen im grossen Flugzeug. Mayla bekommt Spielsachen und viele Naschereien geschenkt und gegen Mittag schlaeft sie fuer 2 Stunden auf meinem Arm und ich gucke einen Film. Auch die Zwischenlandung ist ereignisreich und im naechsten Flugzeug wird noch fuer 3 Stunden gespielt und Buecher angeschaut, dann ist es nach thailaendischer Zeit 9 Uhr und Mayla schlaeft ohne Gemecker und gut zufrieden auf meinem Arm ein. Die 3 Stunden bis zur Landung verbringe ich damit, mit eine Dokumentation ueber Jimi Hendrix anzuschauen und – auf den Geschmack gekommen – mir danach Playlists von Musik der 60er Jahre anzuhoeren. Was heutzutage in Fliegern angeboten wird ist schon der Hammer – man kann auf einem privaten Bildschrim aus scheinbar unbegrenzten Spielen, Liedern, Radiosendern, Playlists, Filmen und Serien auswaehlen. Als wir zur letzten Landung ansetzen wird Mayla wach (da ich sie mit anschnallen muss). Tatsaechlich ist es nach fast 16 Stunden das erste Mal, dass sie auf diesem Flug ein wenig weint – zu gutem Recht, es ist ja mitten in der Nacht fuer sie! Dann sind wir gelandet. Vor den Gepaeckwagen hat sich eine lange Schlange gebildet. Hier werden tatsaechlich 1 Euro pro Gepaeckwagen verlangt – welch eine Frechheit, denke ich mir! Da die Menschen ja fast alle aus dem Urlaub kommen und vielleicht kein Euro dabei haben, kann man auch mit EC-Karte zahlen. Gluecklicherweise habe ich tatsaechlich noch einen Euro in meinem Portmonnaie (meine EC-Karte ist ja weg. Mit einem zusaetzlichen Koffer und dem Kinderwagen waere es auch tatsaechlich nicht ohne Gepaeckwagen gegangen) und sogar noch einen Euro fuer einen jungen Mann ueber, dessen Karte nicht funktioniert. Mit Mayla auf dem Arm und dem Gepaeckwagen hinter mir warte ich um 19:00 deutsche Zeit auf unser Gepaeck. Mayla ist prima, sie ist muede, will nicht von meinem Arm runter, macht aber alles super mit. Das Gepaeck laesst ewig auf sich warten und ich fuehle mich wie bei der versteckten Kamera – mehr und mehr Menschen draengen sich um das Gepaeckband und ich komme nicht umhin zu denken „typisch deutsche Mentalitaet“ . Schnell stehen 3 Reihen Menschen vor mir, so dicht gedraengt und so eng an dem Gepaeckband stehend, dass ich nur den Kopf schuetteln kann. Fuer die Menschen, die sich vordraengeln, ist zu wenig Platz, um ihre Koffer herunterzuheben und hinten sieht man nichts mehr. Es wird gedraengelt, obwohl die Koffer unendlich langsam kommen. Die Familien stehen zusammen, der Gepaeckwagen moeglichst nahe an ihnen dran, voller Panik dass sie ihre Koffer verpassen. Ich will und kann mich mit Mayla nicht vordraengeln und auch die alleinreisende Mutter neben mir mit ihrem Saeugling schuettelt den Kopf aufgrund dieser fehlenden Ruecksichtsnahme. Vor 10 minuten stand sie noch ganz vorne, erzaehlt sie fassungslos, dann haben sich alle vorgedraengelt. Ihr Koffer kommt und sie versucht erfolglos, sich zum Gepaeckband durchzuschieben. Sie ruft mehrmals, ob ihr jemand den Koffer vom Gepaeckband heben kann, doch die Maenner, die vorne stehen, sind so konzentriert auf das Gepaeckband, dass es keiner schafft, ihn vom Band zu heben. Als er zum 2. Mal bei uns vorbei kommt, hebt ein Mann ihn vom Band und dreht sich direkt wieder um. Ich helfe der Mutter, den schweren Koffer auf ihren Wagen zu heben und denke, wie traurig es ist, dass die beiden Muetter mit den Babies auf den Armen sich gegenseitig helfen muessen. Gut dass Mayla so ein klasse Kind ist und alles tapfer mitmacht. Schliesslich habe ich all meine Gepaeckstuecke und setze Mayla wie eine Koenigin obenauf, was ihr ein muedes Laecheln entlockt. Ich bin gespannt, wie wird sie auf ihren Opa reagieren, der uns abholt? Ich habe ihr zwar davon erzaehlt, dass wir wieder nach Hause fahren, aber dies schien sie eher zu verwirren. Mein Vater steht hinter der Absperrung, hinter einer Reihe anderer Menschen. Mayla erkennt ihn tatsaechlich schon vor mir und zeigt ganz erstaunt auf ihn. Als wir uns endlich sehen merkt man ihre Freude und gleichzeitige Verwirrung (man muss auch bedenken, wie spaet es schon ist fuer sie). Sie schlaeft den groessten Teil der Heimfahrt und zuhause warten 2 Omas und ein Hund auf sie. 11 Uhr abends deutsche, 5 Uhr morgens thailaendische Zeit und Mayla dreht richtig auf. Mitten in der Nacht entdeckt sie das Haus wieder, die Moebel, das Spielzeug wieder. Erst viel spaeter gehen wir beide muede und gluecklich in das Bett.

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unsere Couchsurferin in Chiang Mai

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Couchsurferin in Chiang Mai

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der Nachbarsjunge

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Mullberries pflücken

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Die Kokosnüsse werden gerecht zwischen Mayla und den Hunden aufgeteilt

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Da habe ich auch etwas „Gutes“ getan; mit einer Machete Kokosnüsse vom Baum geschlagen!

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Im Flugzeug auf dem Weg nach Hause! Mayla verbringt die Zeit mit Fotos machen 😉

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Am Freitag, den 13. nehme ich endlich den Minibus nach Pai. Ich hatte vergessen (oder verdraengt?) wie furchtbar die Strasse nach Pai ist – zwischen Chiang mai und Pai (3 Std Fahrt) gibt es beinahe 800 Kurven!

Haeufig hoert man von sich uebergebenden Touristen und anderen Horrogeschichten, in unserem Minibus schaffen es alle Menschen, ihre Mageninhalte bei sich zu behalten.
Ich werde in dem Doerfchen Ban Thin That hinausgelassen, 8 km vor Pai. Von hier will ich nach Tacomepai laufen.

Erst esse ich in einem kleinen muslimischen Restaurant und der nette Restaurantbesitzer bringt Mayla und mich danach den guten einen Kilometer nach Tacomepai.

Ich war vor 3,5 Jahren bereits hier – und wusste seitdem, dass ich nochmal wiederkommen wuerde, zu stark waren die Eindruecke und das Gefuehl, nicht genug Zeit hier verbracht zu haben.
Damals lebten zwischen 20-30 Leut ehier – manche nur fuer ein paar Tage, so wie ich, manche bereits seit Monaten.
Permakultur, das heisst – im Einklang mit der Natur gaertnern und wirtschaften. Alle Ablaeufe so effizient wie moeglich zu machen und dabei die natuerlichen Bedingungen der NAtur sowie uraltes Wissen zu nutzen. Keine Maschinen und Chemikalien.
Letztes Mal pflanzte ich Reis, machte Shampoo bloss aus Pflanzen und half mit beim Bambushaus bauen. Dreimal taeglich kochten wir, hauptsaechlich mit Gemuese von der Farm.

Bei meinem ersten Rundgang dieses Mal bini ich ganz schoen enttaeuscht. Sandot, der Besitzer und leidenschaftlicher Verfechter von Permakultur und einer „back to the roots“ Philosophy ist schon seit Monaten in Malaysie und gibt dort Kurse. Keiner hier scheint die Verantowrtung uebernommen zu haben fuer die Farm und sie zerfaellt. Es sind gerade nur 3 Menschen ausser Mayla und mir da. Alles ist staubig und braun (was groesstenteils auch daran liegt, dass ich dieses Mal in der Trockenzeit, nicht der gruenen, saftigen Regeneit hier bin) und die Haeuser, die nur aus Holz, Blaettern und Bambus gebaut sind, sind inzwischen gute 10 jahre alt und beduerfen einer Sanierung. Die Toiletten sind dreckig und teilweise verstopft. Die grosse Gemeinschaftskueche ist vollgeruempelt und total verstaubt.
Rolf ist hier seit 3 Monaten und hat sozusagen die Organisation der Unterkuenfte fuer die Besucher uebernommen. Wirklich Ahnung hat er aber nicht, er ist total ueberrascht ueber meine Ankunft und als ich frage, was gerade zu tun sei, zuckt er die Schultern und sagt, er wuesste es nicht.

Ich schlucke meine Enttauschung hinunter. Es gibt 13 Bungalows auf dem weitlaeufigen Gelaende, teilweise Baumhaeuser, teilweise mit und ohne Strom (alles Solarenergie), im Wald, auf den Reisfeldern. Ich sucher mir die kleinste, stromlose Huette aus – da sie nahe an der Kueche dran ist und so tief gelegen ist, dass Mayla sich beim hinunterfallen nicht weh tun kann.
Ich spreche mit Andy, einem Australier, der hier auch woht. Er ist seit 1 Woche hier und fuehlt aehnlich wie ich; er war vor 3 Jahren hier (wir stellen fest, dass er mitgeholfen hat, den Reis zu ernten, den ich mit gepflanzt habe. Wie schoen) und hat Lust, etwas zu tun und zu arbeiten hier, weiss aber nicht, was und wie.

Ich entscliesse mich, dass einer den Anfang machen muss. Ich sehe ein paar Pflanen, die gegossen werden muesste und nehme mir das fuer den naechsten Tag vor. Heute raeume ich nur die Kueche auf – schmeisse verschimmeltes weg, sortiere, wasche, entstaube. Danach fuehle ich mich besser und auch die Jungs fuehlen sich hier nun wohler. Bisher hat jeder nur fuer sich selbst gekocht (welch eine Verschwendung von Feuerholz!) und Andy und ich machen aus, ab morgen zusammen zu kochen.

Die Nacht ist viel, viel kaelter als erwartet. Und morgens friere ich erbaermlich, Mayla hat 3 Schichten Kleidung an. Rolf und Andy geben mir beide Klamotten ab und nun bin ich stolze Besitzerin von 2 Riesenpullovern!

Und dann steht auf einmal Sandot vor uns – er ist genau heute aus Malaysia wiedergekommen. Welch ein gluecklicher Zufall! Innerhalb von Stunden hat er die ganze Farm umgekrempelt – die Kueche umgebaut, den alten Gemuesegarten einigermassen von der Ueberwucherung befreit, Toiletten geputzt, essen gekocht, Wege frei gemacht, die Wasserpumpe repariert. Ich beginne zu giessen, die Jungs beginnen, einen neuen Garten anzulegen. Unglaublich, welch ein effizienter Mensch dies ist!
Von nun an gibt es unheimlich viel Arbeit auf der Farm und ich geniesse es unheimlich.
Ich koche, helfe mit beim Garten umgraben, Samen zum spriessen bringen, Samen einsaeen, Kaffepflanzen giessen (das dauert ewig lange), ernte Roselle-Blaetter, sammel Baumwolle, giesse die Gaerten und Kraeuter und Obstbaeume, ernte Papaya, ernte andere Blumen, buddel Tumeric und Galangal aus (aehnlich wie Ingwer), helfe mit beim EM machen (efficient Microorganism), und und und.
Ich merke mal wieder, wie ich diese einfache Arbeit geniesse und wie gut mir diese Naehe zur Natur tut. Und nebenbei lerne ich unheimlich viel ueber Pflanzen und
Und auch fuer Mayla ist es wunderbar hier, wenn auch keine Kinder da sind. Schnell fuehlt sie sich hier wie zuhause. Die ersten Tage noch gefaellt es ihr gar nicht, wenn wir im Wald unterwegs sind, um zie giessen. Doch schnell hat sie keine Angst mehr, durch den Wald zu tapern und sie hilft mir bei allem kraeftig mit – sei es beim giessen, kochen, Baumwolle sammeln oder sogar den Garten umgraben. Ihr Favorit ist ganz klar das einsaeen! Bald fuehlt sie sich so wohl, dass sie sich viel und lange aleine beschaeftigt und besonders Andy mag sie sehr gerne, da er fast jeden Abend mit ihr trommelt und singt. Er darf sogar auf sie aufpassen, waehrend ich eine Massage nehme!
11 tage bleibe ich, 2 Nachmittage verbringe ich in Pai, geniesse meine Zeit auf der Farm aber mehr.
Mehr und mehr Leute kommen und gehen und als ich schliesslich gehe und meine Aufgaben abtrete gibt es eine herrlich bunter deutsch-schweizerisch-amerikanisch-englisch-thai-neuseelaendisch-slowakische Mischung von gut 10 Leuten zwischen 20 und 55 Jahren und es ist fast wieder so wie vor 3,5 Jahren.

Gerne wuerde ich noch laenger bleiben, aber ich muss nach Chiang Mai, um etwas zu organisieren ; Sandot bietet im Nordosten Thailands einen Permakulturkurs an. Den wollte ich letztes Mal schon gerne mitmachen, da war er mir aber zu teuer. Nun kostet er umgerechnet nurnoch gute 230 Euro, inklusive Essen und Verpflegung fuer 10 tage. Das ist unheimlich guenstig, in Deutschland zahlt man fuer einen gleichwertigen Kurs 1.500 Euro! Sandot weiss auch einen Babysitter fuer Mayla und auch wenn mir dieser Faktor ein wenig Sorgen macht (schliesslich ist Mayla inwischen wieder sehr auf mich fixiert!) denke ich, dass Mayla und ich auch das hinkriegen wuerden.

Da meine Entscheidung, den Kurs mitzumachen, so spontan kommt, sind fuer diesen Tag bereits alle Minibusse ausgebucht. Toby, eine Amerikanerin, und ich entscheiden, wir wuerden es versuchen, per Anhalter nach Chiang Mai zu fahren.
2 Stunden stehen wir an der Strasse und geben schon fast auf. Schliesslich haelt ein Pick-up an und wir springen hinten drauf. Zwar hatten wir vorher ausgeschlossen, die lange Fahrt in einem Pickup mitzumachen, doch inzwischen ist uns das ziemlich egal. Wir versuchen beide, Mayla durch Schals und Tuecher im Schatten zu halten. Mayla kennt diese Transportart nicht und schlaeft nur wenig. Auch mag sie nicht ihre Muetze auflassen, was zu einem Machtkampf fuehrt. Doch schliesslich werden wir kurz vor Chiang Mai hinausgelassen.
Es ddauert fuer mich noch fast 2,5 Stunden, bis ich nach mehreren Bussen endlich bei meinen ehemaligen Couchsurfern ausserhalb von Chiang Mai bin.

Ich bin total erschoepft und es ist viel zu heiss, doch Mayla freut sich ueber die bekannten Gesichter und faengt direkt wieder an, mit den Hunden zu toben. Gut so, ich komme zum durchatmen und mich abkuehlen!

Mittagsschlaf in unserem Bungalow

Mittagsschlaf in unserem Bungalow

Unser kleines bescheidenes Bungalow

Unser kleines bescheidenes Bungalow

Mayla graebt den GArten um

Mayla graebt den GArten um

Trommeln mit Andy

Trommeln mit Andy

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Erst die Waesche, dann Mayla baden

Erst die Waesche, dann Mayla baden

Sandots Mutter - jeden Tag sitzt sie von morgens bis abends vor dem Haus und flechtet Koerbe und Figuren aus Bambusblaettern

Sandots Mutter – jeden Tag sitzt sie von morgens bis abends vor dem Haus und flechtet Koerbe und Figuren aus Bambusblaettern

Mayla beschaftigt sich alleine, waehrend ich den Kaffee giesse

Mayla beschaftigt sich alleine, waehrend ich den Kaffee giesse

In PaiDSCN6521DSCN6522
Morgens ist es sehr kalt

Morgens ist es sehr kalt

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Die Zugfahrt entpuppt sich als recht anstrengend. Mayla ist unzufrieden, seit Tagen schon und der Zug ist sehr wackelig, laut und unbequem. Doch die Landschaft ist unglaublich schoen. Mayla schlaeft erst nach Ewigkeiten fuer 1,5 Stunden ein, danach ist sie ein wenig besser zufrieden.

Bei einem Gang durch den Zug sehe ich einen dicken Moench auf einer Bank liegen, schlafend. Teile seines Tuches sind heruntergerutscht und zeigen seine linke Brustwarze und seinen linken Oberarm. Ich kann nicht fassen, was ich auf diesem Arm sehe: „PLAYBO…“, der Rest ist mit seinem Tuch bedeckt. Ich ueberlege, ob es wohl ein anderes Wort gibt, das mit Playbo anfaengt als Playboy.
Dieser dicke Moench mit dem Playboy-Tattoo steht in starkem Kontrast zu dem ruhigen, laechelnden Moenchen, der Mayla und mir Essen gekauft hat.

Jede Fahrt geht einmal zuende und schliesslich sind wir in Chiang Mai und werden von unseren naechsten Couchsurfern abgeholt; Raj und ihrer Mutter Yanja. Wir fahren zu ihrem Haus 15 Kilometer ausserhalb von Chiang Mai und halten auf dem Weg an einem Supermarkt. Ich bin ueberrascht ueber die hohen Preise, teilweise teurer als zuhause. Trotzdem kann ich nicht widerstehen und kaufe ausser Nudeln und Tomaten ein deutsches Vollkornbrot und eine teure Avocado. Ich kann es kaum erwarten nach 2,5 Monaten endlich mal wieder gutes Brot mit Avocado zu essen !

Bei Yanja und Raj zuhause bin ich ueberrascht und begeistert. Es gibt einen grossen, eingezaeunten Garten, ein eigenes luxerioeses Bungalow mit Badezimmer fuer Mayla und mich und 3 haessliche Hunde, die ganz verrueckt nach Mayla sind und haeufig in ihrem Abschlabbern und Mayla-anspringen gebremst werden muessen. Ein idealer Ort fuer Mayla und mich!

Wir bleiben nur 2 Naechte und einen Tag. Wir verbringen unsere Zeit mit spielen, kochen und essen – das gefaellt uns beiden am Besten! Ausserdem sprechen wir viel mit Yanja, die viele interessante Dinge weiss und Geschichten zu erzaehlen hat.

Und dann geht es mit Minivan fuer 3 Stunden nach Pai – Pai, weswegen ich diese lange Tour in den Norden auf mich genommen habe !

Verkleiden

Verkleiden


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Die naechste Station auf unserer Reise in Thailands Norden ist Phitsanulok. Wir wohnen bei den Couchsurfern Mark und Mint sowie deren Tochter Meah. Meah ist bloss 2 Monate juenger als Mayla.
Fuer Mayla ist die babysichere Umgebung und Meahs Spielzeug natuerlich super. Mark ist sehr gesundheitsbewusst und es ist eine herrliche Abwechslung, mal wieder vollwertige und gesunde Kost zu essen – besonders das Fruehstueck, das Mark uns taeglich vorsetzt, ist herrlich! Leider ist Meah nicht sehr interessiert in Mayla und Mayla verbringt viel Zeit damit, Meah mit Stiften oder Buechern hinterher zu rennen um sie zum gemeinsamen Spiel zu motivieren.

Seltene Momente, in denen Mayla Meahs Aufmerksamkeit wecken konnte

Seltene Momente, in denen Mayla Meahs Aufmerksamkeit wecken konnte

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Den Tag nach unserer Ankunft wollte ich eigentlich perfekt fuer Mayla gestalten, die nach den vielen Reisetagen einen ganz ruhigen Tag mit viel Spielen verdient hat. Doch die liebe Mint hat eine befreundete Familie als Tourguide fuer uns organisiert. Der Tag wird sehr schoen, aber wieder anstrengend fuer Mayla – Ich bitte dartum, vor 13 Uhr zuhause zu sein, damit Mayla zuhause noch schlafen kann, aber wir sind erst um 16.00 Uhr daheim…
Dennoch hat sich der Tag sehr gelohnt. Der Vater der beiden Jungs Sun und Sint findet es wichtig, dass sie englisch lernen und nutzt jede Gelegenheit, mit Auslaendern in Kontakt zu kommen, damit sie ihr englisch ueber koennen.
Wir fahren zu Wat Yai, einem beruehmten grossen Tempel (besonders beruehmt fuer seine grosse originale goldene Buddha-Figur) und ich bekomme eine erstklassige Fuehrung durch diesen Tempel – auch wenn Sint manchmal so schnell irgendwelche Namen von irgendwelchen Koenigen herunterrasselt, dass ich nicht folgen kann.

Danah gibt es eine ebensolche Guehrung im chinesischen Tempel, der auf einem Berg gelegen ist. Und schliesslich essen wir und dies ist ein Highlight fuer mich. Es gibt ein rieesiiiiges vegetarisches Buffet, des auf Spenden-Basis funktioniert. Ich schaffe es nicht einmal, einen Bruchteil aller Speisen zu probieren – was sicher auch daran liegt, dass es sonntag mittag und unheimlich voll und heiss ist und ich ausserdem eine muede Mayla bei mir habe.
Auf dem Rueckweg freue ich mich schon sehr auf Zuhause, als S&S’s Vater mich fragt, ob es okay ist, wenn wir eben in einem Einkaufszentrum vorbei fahren. Was haette ich sagen koennen? Also schlendern wir noch 1,5 Stunden durch eines der riesigen Einkaufszentren, welches die Thailaender so lieben. Immerhin kriegt Mayla 2 neue Buecher.
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Wenn ich die Jungs richtig verstanden habe, wurde dieser Buddha vor einem abgebrannten Teil des Tempels erbaut. Er soll mit seiner Hand das Feuer stoppen.

Wenn ich die Jungs richtig verstanden habe, wurde dieser Buddha vor einem abgebrannten Teil des Tempels erbaut. Er soll mit seiner Hand das Feuer stoppen.

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Mayla ist in Meahs Kinderwagen eingeschlafen. In einem ueberfuellten TukTuk muss sich diese Dame am Kindrwagen festhalten

Mayla ist in Meahs Kinderwagen eingeschlafen. In einem ueberfuellten TukTuk muss sich diese Dame am Kindrwagen festhalten

Am naechsten Tag kriegt Mayla einen recht ruhigen Tag fuer sich. Und dann fahren wir nach Sukhothai, die erste Hauptstadt von Thailand (von vieren).
Die Tempelruinen sind wunderschoen und ich miete mir ein Fahrrad zusammen mit David, einem Spanier und Tobey, einer Amerikanerin, die ich im Bus getroffen habe. Es gibt sogar ein Fahrrad mit Kindersitz, der hier immer zwischen Sattel und Lenkrad eingebaut ist, so dass das Kind in Fahrtrichtung sitzt und das Lenkrad mit festhalten kann – Mayla ist begeistert!

Wir fahren gemuetlich von Tempel zu Tempel und es ist wirklich schoen. Wir picknicken unter einem grossen Baum am Wasser. Am fruehen Nachmittag ist der groesste Teil gesehen und ich entscheide mich, mit Mayla schon wieder zurueck nach Phitsanulok zu fahren – eine weise Entscheidung, sie schlaeft die komplette Busfahrt und wir verbringen einen ruhigen Abend.
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Am naechsten Morgen nehmen Mayla und ich ein letztes Mal selbstgemachtes Muesli und frisch puerierte Fruechte zu uns und dann geht es zum Zug – endlich mal Zug fahren! Bis nach Chiang Mai sind es zwar 7,5 Stunden, aber da es ein Zug ist mache ich mir nicht viele Gedanken!

Im Gepaeck habe ich viele gesunde Snacks, die mir der liebe Mark mitgegeben hat.

Waehrend wir auf den Zug warten, werde ich ueberrascht: Ein Moench kommt und ueberreicht mir 2 volle Plastiktueten. Ich bin ueberrascht und weiss erst nicht, wie ich reagieren soll. Eigentlich „duerfen“ Frauen keine Moenche anfassen und wenn etwas ueberreicht wird, so soll es erst auf den Boden o.ae. gelegt werden. Da der Moench mir die Tueten aber entgegen haelt, nehme ich sie schliesslich. Ich schaue hinein und die Tueten enthalten eine Tuete mit Reis, eine Tuete mit Gemuese und Fleisch, eine Tuete mit Sojamilch und eine Tuete mir Kokosnuss-Gelee-Suessem (ja, alles in Tueten. Hier werden Plastiktueten geliebt und alles Take-Away gibt es in Plastiktueten, egal ob fest oder fluessig).
Ich bin ueberrascht und auch wenn ich die Tasche bereits voller (gesuenderem) Essen habe und das Fleisch-Gemuese nicht essen werde bedanke ich mich ueberschwenglich bei dem Moench.

Er laechelt und verschwindet wieder. 5 Minuten spaeter tritt er wieder an mich heran – er haelt einen Loeffel hoch, den er wohl gerade irgendwo besorgt hat. Diesmal legt er ihn auf die Bank neben mir, laechelt wieder und entfernt sich.
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Von Bung Khla geht es dann mit einem komfortablen Minibus (welch ein Unterschied zu Kambodscha und Laos!) weiter nach Nong Khai. Dort bleiben wir nur eine Nacht, aber wir treffen 2 Spanier, die uns auf ihren Motorrollern den Nachmittag ueber mitnehmen.
Wir gehen zum beruehmten Culture-Park Sala Kaeo Ku. Die Parkanlage wurde 1978 von dem laotischen Künstler und Mystiker Luang Pu Bunleua Sulilat, der dem laotischen Buergerkrieg entflohen ist, erbaut. Etliche Statuen, teilweise 25 meter hoch und auch Sulilat’s Leichnam, sind hier zu bewundern.
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Hmmmm Das ist meine Schwaeche: ab und zu gibt es ein ungesundes, aber leckeres Eis!

Hmmmm Das ist meine Schwaeche: ab und zu gibt es ein ungesundes, aber leckeres Eis!

Am naechsten Tag nehmen wir den Bus nach Loei. Ich laufe die Strasse entlang um ein Gaestehaus zu suchen,habe aber keine Ahnung, wo eines sein koennte. Ich frage in einem Restaurant nach – die Frau weiss keine Gaestehaeuser, macht aber ein paar Telefonate, packt Mayla und mich in ihr Auto und bringt uns zu einem herrlich luxerioesen, aber doch recht guenstigen Gaestehaus. Kann man tatsaechlich noch von der Freundlichkeit der Thailaender ueberrascht sein?

Aends gehen Mayla und ich spazzieren, ich habe etwas von einem vegetarischen Restaurant gehoert. Ein junge Frau haelt an und fragt mich, wo ich hingehe. Sie laedt uns auf ihren Roller und faehrt mit uns herum. Sie befragt viele Leute, das Restaurant hat zu, sie faehrt mich weiter herum, bis sie mich schliesslich in einem sehr westlich-deutschen Restaurant abliefert. Ich habe eh seit tagen Lust auf Pizza und heute gibt es eine riesige, teure und sauleckere vegetarische Pizza. Fast ebstelle ich mir auch noch ein ueberteuertes Erdinger-Weizen, kann mich aber gerade noch zurueckhalten 😉
Am naechsten Tag geht es weiter nach Phitsanulok.

Ganz entspannt auf den bus warten

Ganz entspannt auf den bus warten

Nette Bekanntschaften schliessen

Nette Bekanntschaften schliessen

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Ich stehe mit Mayla im grossen Garten, unter den vielen Obstbaeumen und Palmen und nehme gerade unsere Waesche von der Leine. Auf einmal hoere ich ein Rauschen. Ich blicke auf und der Himmel scheint sich zu bewegen. Einen Moment denke ich verwirrt, es regnet (in der Trockenzeit?!), dann begreife ich.

Das Bienennest, das 10 Tage lang an einem der Baeume hing, hat sich aufgeloest. Tausende von Bienen hingen in einem dicken Klumpen von einem Ast und nicht eine der Bienen hat sich in den 10 Tagen bewegt – und nun haben sie sich von einem Moment zum anderen entschieden, diesen Ort zu verlassen.

Bienen schwirren vor, ueber und hinter uns. Der Himmel scheint schwarz zu sein. Ich lasse die Waesche fallen, reisse Mayla an mich und renne. Gut 20 Meter weiter bleibe ich stehen, am Baumhaus, in dem Angelina und Bunleod, die Leute, denen das Grundstueck gehoert, sitzen. Auch hier noch ist der Himmel mit Punkten gefuellt, die hastig hin und her schwirren und die Luft summt. Alles spielt sich nun oben ab und wir beobachten staunend das Schauspiel. 20 Sekunden spaeter ist alles vorbei, der Himmel ist wieder blau und es ist keine einzige Biene mehr zu sehen.

Wir gehen zu dem ehemaligen Bienennest in der Erwartung, dort irgendein Ergebnis des 10taegigen Ausharrens zu sehen, doch
die Bienen haben nichts hitnerlassen – ausser einer hellen Stelle an dem Ast, dort wo sie sassen.

(Eine Recherche bei Google hat ergeben, dass wir Schwarmverhalten beobachtet haben. Der Bienenschwarm war ein Teil der urspruenglichen Kolonie, die diese velassen hat, da sie zu gross wurde. Die Stelle am Baum war bloss ein Uebergangs-Nest, von dem 10-20 Bienen ausgesandt wurden, um eine gute dauerhafte Bleibe zu finden, waehrend 10.000e Bienen sich um die Koenigin ansiedeln und auf die Kundschafter warten. Dabei sind 10 Tage eine sehr lange Wartezeit!)

Mayla und ich sind gerade in einem Homestay. Homestay („Zuhause-Wohnen“) heisst genau das – bei Menschen zuhause zu wohnen, anstatt in einem Gaestehaus. Das kann in deren Haus sein, in deren Gaestezimmer oder wie bei Bunloed sein: Er hat 5 Bungalows fuer seine Gaeste gebaut und einen riesigen, wunderschoenen Garten angelegt. Ausserdem Badezimmer und eine grosse Kueche, in der er entweder fuer seine Gaeste, die Gaeste fuer sich selber oder alle zusammen kocht. Das alles in einem kleinen Dorf zwischen Nong Khai und Nakhon Phanom. Ausserdem werden bei einem Homestay die Gaeste auch wie Gaeste behandelt und Zeit mit ihnen verbracht.
Die Bungalows sind wunderschoen und sehr luxerioes. Ich bezahle 270Baht (etwa 8 Euro) pro Nacht – fuer Thailand und das, was ich dafuer kriege, sehr guenstig

Bunloed ist Thailaender und ein echtes Unikat – er ist sehr viel reflektierter und besonnener als ich es generell in Thailand kennengelernt habe. Und seine franzoesische Freundin Angelina erinnert mich an Meryl Streep aus „Julie&Julia“ – eine herzensgute Seele.
Fuer Mayla ist diese gruene Oase ideal. Sie spielt mit den Spielsachen, die Angelina fuer die Nahbarskinder besorgt hat, mit den Nachbarskindern, mit dem Hund Biba und natuerlich mit improvisierten Planschbecken.

Bunloed’s Homestay ist direkt neben dem Whu Phu Wildlife Sanctuary, eher einem Nationalpark als einem Zoo. Komplett untouristisch und daher kostenlos ist es ein wunderschoener Ort mit unberuehrtem Urwald, wie man ihn selten noch sieht in SUedostasien.
Mayla und Ich fahren mit Fahrrad dorthin und sehen auf dem Weg etliche Plakate mit Tieren, die in dem Park leben oder mal gelebt haben (leider letzteres sehr viel mehr…); Elefanten, Nashoerner, Leoparden, Hirsche, Nasenbaeren und etliche andere, viele, dessen Namen ich gar nicht kenne.
Wir wandern den Berg hoch. Wandern ist gut, wir erklimmen ihn. Der Aufstieg ist sehr anstrengend und erfordert viel klettern und kraxeln, zum Glueck schlaeft Mayla.
Der Weg ist ein kleiner Pfad durch dichten Urwald. Halte ich an, merke ich, was fuer einen Krach ich beim Laufen mache – das Laub am Boden, die kAeste, die ich erbreche, mein lautes Atmen, die Tasche, die bei jedem Schritt gegen meine Seite schlaegt, Mayla;s Beine, die Baender der Tragehilfe, das schwappende Wasser in meiner Tasche…. Auf einmal ist alles still. Ich schliesse die Augen und der Wald um mich herum erwacht zum Leben. Ich hoere verschiedene Voegel, je laenger ich horche, desto mehr Stimmen kann ich unterscheiden. Hier ein Rascheln, in der Ferne ein Knacksen. Das Zirpen von Insekten. Weit entfernt meine ich einen Platsch zu hoeren. Der Wind, der hoch oben durch die Baumkronen geht. Eine tiefe innere Ruhe ergreift mich bei dieser gleichzeitigen Stille und doch Geraeuschvielfalt.

Nach einer Stunde sind wir oben angekommen, an einer schoenen Aussichtsplattform, ich bin ausser Atem und Mayla wach. Wir spielen eine Weile und picknicken. Dann beobachten wir 20 Minuten lang Ameisen, die schnell die Kruemel unserer Reiskekse in ihr Nest bringen. Fasziniert verfolge ich, wie die kleinen und grossen Kruemel schnell und effizient transportiert werden und wie scheinbar jede einzelne Ameise weiss, wie sie am besten mithelfen kann. Lachen muss ich als eine riesige Ameise, so gross wie mehrere kleine Ameisen, kurzerhand einen Kruemel mitsamt der 5 Ameisen, die da dran haengen und ihn bisher getragen haben, in die Luefte hebt und forttraegt.

Ich bin versucht, den Pfad immer weiter zu laufen, entscheide mich dann aber dagegen – Es gibt scheinbar keinen Rundwanderweg, Mayla wird nicht ewig in der Tragehilfe sitzen wollen und der Abstieg wird schwer genug werden.
Der Abstieg ist auch verdammt anstrengend – nicht im Sinne von aus-der-Puste-sein sondern im Sinne von Konzentration und Vorsicht. Mit Mayla auf dem Ruecken kann ich steile und hohe Abstiege nicht einfach herunterspringen oder -rutschen.
Doch nach 45 Minuten habe ich es schliesslich geschafft – wir sind wieder unten angekommen! Mayla darf zuhause um Ausgleich eine Stunde im Wasser spielen 😉

Am naechsten Tag fahre ich mit Bunloed durch die Gegend. Alles hier ist voller Gummibaum-Plantagen. Sie werden einmal rundherum eingeschnitten und eine kleine Kokosnuss-schale wird am Ende des Schnittts befestigt. Hier suppt nun langsam aber stetig eine milchige Masse hinein, die spaeter zu Gummi gemacht wird. Hoert ein Baum auf, diese Masse zu produzieren, wird er mit einer braunen Pampe (??) eingeschmiert und er kann einige Zeit regenerieren.
Wir wandern durch einen anderen Teil des Parkes. Es ist wahnsinnig – wir parken den Motorroller an einer Gummibaum-Plantage. Alles ist trocken und offen, Gumminbaeume in Reih und Glied soweit das Auge reicht. Direkt daneben faengt der geschuetzte Park an – Man laeuft 2 Meter und hat das Gefuehl, man sei in einer anderen Welt. Der dichte Wald schluckt alle Geraeusche von aussen, es scheint um einiges kuehler, aber doch viel schwueler zu sein.
Wir wandern zu einer Hoehle, in der seit 2 Jahren ein Moench lebt. Dieser meditiert allerdings, als wir da sind, also habe ich keine Chance, mit ihm zu reden.
Und dann wandern wir noch ein wenig weiter und Bunloed zeigt mir Pflanzen, die als Mediin verwendet werdem sowie den Oelbaum. Das sind riesige Baeume, die am Stamm schon um einiges schmaler geworden sind. 2 grosse schwarze Loecher klaffen auf beiden Seiten. Der Baum hat ein bestimmtes Oel in sich, das sehr schnell und gut brennt, ohne giftig zu sein. Ich durfte Tags zuvor schon Zeuge davon sein, wie gut man mit dem Oel ein Lagerfeuer starten kann. Bunloed zeigt und erklaert mir, wie man das Oel gewinnt. Er haelt ein Feuerzeug in das Loch – sofort faengt die Stelle an zu brennen, erlischt aber nach wenigen Sekunden aber wieder. Einmal in der Woche kommen Leute und machen ein richtiges kleines Feuer in dem Loch (verbotenerweise, da dies Naturschutzgebiet ist). Als Regeneration laesst der Baum an der gebrannten Stelle Oel auslaufen. Nach einer Woche kommen die Menschen wieder, fangen dieses Oel auf und lassen erneut ein Feuer brennen. Obwohl es nur ein Baum ist, fuehle ich eine gewisse Traurigkeit, dass er jede Woche seine Energie darauf verwendet, seine Wunden zu heilen – nur um abermals verbrannt zu werden.

Und ansonsten? Eine Massage von einer Bekannten Bunloed’s goenne ich mir, waehrend Angelina auf Mayla aufpasst. Mayla ist ganz verrueckt nach ihr. Und ich gehe mit Bunloed und Angelina auf den Markt.

Nach 4 Naechten verabschiede ich mich schweren Herzens wieder. Ich koennte definitiv noch laenger bleiben, doch wir haben noch einen weiten Weg vor uns bis Pai, der letzten und laengsten Station unserer Reise…..

Die Kueche

Die Kueche


mit den nachbarskindern spielen

mit den nachbarskindern spielen


unser Bungalow

unser Bungalow

Der noch angenehme Part unseres Aufstiegs

Der noch angenehme Part unseres Aufstiegs

Jaaa! Wandern!!!

Jaaa! Wandern!!!

Faszination Ameisen

Faszination Ameisen

Besuch in unserem Bungalow!

Besuch in unserem Bungalow!

Beim Wandern auf die Schultern ist viel besser. Fuer Mayla zumindest.

Wandern auf den Schultern ist angenehmer. Fuer Mayla zumindest.

Babytalk!

Babytalk!

Obstsalat essen!

Obstsalat essen!


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Es ist 8 Uhr morgens. Ich sitze mit Mayla in der Karaoke Bar, unter dem grossen Schild „Breakfast, Lunch, Dinner“ und warte. Vor einer halben Stunde habe ich nach Fruehstueck gefragt und das junge Maedchen hat Ja geantwortet. Vor 20 Minuten habe ich abermals gefragt, wieder ein „Ja“ und sie zeigte auf den Tisch. Vor 10 Minuten habe ich nochmal gefragt, diesmal hat das Maedchen nein gesagt. Ich begriff , dass sie keine Ahnung hat, was ich von ihr moechte und sagte auf Thailaendisch „kin kao?“ („essen“). Die Miene des Maedchens leuchtete auf und sie nickte lebhaft. Und nun sitze ich hier und warte. Und warte.

Abermals, um 4.Mal gehe ich zu dem Maedchen. Ich muss mich bremsen, Aerger zeigen bringt nichts. „Kin Kao?“. Nein, antwortet das Maedchen mir. Nun bin ich doch ein wenig sauer und werfe ihr vor, dass sie doch gerade gesagt hat, sie wuerde mir essen besorgen. Natuerlich versteht sie nicht. Ich atme tief durch und sage, ich wollte fuer das Zimmer zahlen. Esse ich halt am Busbahnhof. Sie sagt wieder nein. Ich hole mein Gepaeck, um es offensichtlich zu machen, dass ich gehe, zeige darauf und sage in groebstem englisch „Geld! Zimmer bezahlen!“ Sie sagt wieder nein und zeigt auf das Haupthaus.

Im Haupthaus ist keiner, auch nach mehrmaligem Rufen nicht. Ich bin genervt und kurz davor einfach abzuhauen. Dann muss ich mich selbst zuegeln und denke, dass das arme Maedchen auch nichts fuer sein schlechtes englisch kann und dass die Menschen es nicht verdient haben, dass ich sie bestehle. Also lege ich das Geld auf den Tresen und verschwinde.

Im Bus geht es ueber die Lao-Thai Freundschaftsbruecke. Mayla ist wieder ein wenig quengelig, sie ist noch immer nicht fit. Zum Glueck dauert die Fahrt und die Visa-Prozedur nicht sehr lange, dann sind wir in Nakhon Phanom.

Mein Bus zum naechsten Ort geht in 2 Stunden – das ist perfekt und gibt mir genug Zeit, einen Arzt aufzusuchen! Zwar ist Mayla’s Fieber nun schon eine Weile weg, aber sie hat immernoch Blasen- und Darmprobleme, ich mache mir Sorgen.

Eine fremde Frau hilft mir und sie beschreibt einem TukTuk Fahrer den Weg zu einer Kinderklinik.
Dort angekommen habe ich ein gutes Gefuehl – eine Klinik, die auf Kinder spezialisiert ist! Perfekt!

Doch nicht perfekt. Ich werde hinausgewunken. „No, No!“ sagen sie.
Scheinbar koennen sie Mayla hier nicht behandeln, aus welchem Grund auch immer. Mir wird ein weiteres TukTuk gerufen und ich werde zur naechsten Klinik geschickt.

Wieder tummeln sich Schwestern um Mayla und ein harscher Doktor kommt, um sie zu „untersuchen“.
Er spricht kaum englisch, ausser die Farchtermini. Ich erklaere, dass sie lange Fieber hatte, aber seit 4 Tagen nicht mehr. Er versteht: Fieber. Ich erklaere, dass sie kein Pipi macht und dabei scheinbar Schmerzen hat. Er versteht nicht. Ich erklaere es nochmal, er versteht nicht. Erst als ich das Fachwort Verstopfung einwerfe, nickt er und schreibt es auf, sehr ungeduldig. Die naechsten Fragen werden sehr abrupt und unhoeflich gestellt. Er tippt mir bei jeder Frage an die Schulter „Du!Name? (auf Mayla zeigend)“

Auf einmal verschwindet er. Zwischendurch haelt er ein Stethoskops fuer Millisekunden an Maylas Brust und Unterleib. Schliesslich ruft er mich – auf dem Thresen stehen 7 verschiedene Flaschen und Dosen. Es zeigt darauf, sagt „Medicine!“ und will Geld haben.
Ich platze fast. Was sie denn habe, frage ich? Nach dem dritten Mal versteht er die Frage.
Er erklaert mir etwas in gebrochenem englisch ueber entzuendeten Darm. Ich frage ihn, woher er das weiss (immerhin hat er kein Blut abgenommen). Er habe das gehoert. Und wieso sie kein Pipi machen wuerde? Entzuendet, sagt er und zeigt auf die Medikamente.
Ich seufze und frage, wofuer die Medikamente seien. Mit Schwierigketen beschreibt er mir die 7 Medikamente: 2x verschiedenes Antibiotika, 2 Sachen gegen Verstopfung, Paracetamol, gegen Fieber, noch etwas gegen Schmerzen. Ich nehme die beiden Antibiotika mit sowie ein Mittel gegen Verstopfung. Ich wuerde spaeter entscheiden, was ich ihr geben wuerde, bzw. ob ueberhaupt.
Spaeter google ich die Antibiotika. Sie scheinen genau fuer das zu sein, was Mayla hat. Schliesslich entscheide ich mich, ihr doch Antibiotika zu geben – allerdings nur eines! Und ein wenig von dem Mittel gegen Verstopfung.

Die naechsten Tage sind aehnlich, gegen Ende des Antibiotikas scheinen ihre Beschwerden groesstenteils weg zu sein.

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Die Karaokebar entpuppt sich als nicht so laut wie erwartet und die Musik endet um 22.30. Mayla schlaeft gut (wenn auch nicht lange) und am naechsten Tag miete ich ein Tuktuk.
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Nach viel Handeln faehrt ein TukTuk-Fahrer fuer 330.000 Kip (35 Euro) mich und Mayla einen Tag lang zu umliegenden Sehenswuerdigkeiten (hauptsaechlich Hoehlen). Die Organisation eines TukTuk war recht schwer – hier ist es ueblich (so wie im Bolaven-Plateau), dass man sich Motorbikes mietet und die umgebung Thakheks auf eigene Fast erkundet. Dabei wird meist der „Loop“ gemacht, also eine Runde, die in Thakhek beginnt, zweite Naechte in anderen Doerfern und schliesslich in Thakhek wieder endet.
Ich hatte vor, zumindest Teil dieses „Loops“ mit oeffentlichen Verkehrsmitteln zu machen – doch das ist schwierig, finde ich heraus, Busse fahren so gut wie keine und wenn, dann mit viel umsteigen. Da ich mit Mayla nicht selber Motorbike fahren mag, entschliesse ich mich fuer das Tuk-Tuk.

Die schoensten Hoehlen und Wasaserfaelle sind weiter weg, aber wir erkunden einige nette Sehenswuerdigkeiten im 20km-Umkreis. Die Strassen sind tatsaechlich so schlecht, dass Mayla und ich nur so hoch und runter huepfen im Tuk Tuk. Doch die Aussicht ist atemberaubend – wir sind von Bergen umgeben.
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Wir schauen uns an:
– Die Buddha-Hoehle, eine Hoehle, die 299 Buddha-Statuen, die 300 Jahre alt sein sollen, beherbergt

Vor der Buddha-Hoehle. Drinnen sind keine Fotos erlaubt

Vor der Buddha-Hoehle. Drinnen sind keine Fotos erlaubt

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– dann zu einem Untergrund-Fluss . der 3 kilometer in einer Hoehle fliesst, bis er in die Tiefen verschwindet. Dieser Fluss wurde erst vor Kurzem entdeckt. Man muss bereits in Thakhek eine Bootstour organisieren, um das Hoehleninnere zu sehen. Das kann/moechte ich mit Mayla sowieso nicht machen. Trotzdem ist der See, der vor der Hoehle liegt und der von Bergen umringt ist, wunderschoen anzusehen und Mayla ist 20 Minuten mit Steinewerfen beschaeftigt
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– weiter geht es in ein kleines Doerfchen, wo ich fuer 50000 Kip einen Guide bekomme, der mit uns die 4 km zu der naechsten Hoehle wandert. Die Wanderung ist sehr schoen und ein gruen-glaenzender Fluss fliesst in die grosse Hoehlenoeffnung herein. Hier leben einzigartige, augenlose Fische.
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– Tha Falang, ein bestimmter Platz am Fluss, der beruehmt als Badeplatz sein soll. Ein paar Jugendliche spielen Gitarre, ich versuche schwimmen zu gehen, aber Mayla laesst sich nicht ueberreden, mich in den eiskalten Fluss zu begleiten


– Xang Cave (ElefantenHoehle), eine weitere, dieses Mal hoch gelegene Hoehle.

Die Fahrt war lang und anstrengend, aber schoen.
Abends spazieren Mayla und ich am Mekong entlang und essen Pfannkuchen und Baguette. Auf der anderen, der thailaendischen Seite ragt Nakhon Phanom hervor. Es schaut pompoeser aus als diese Seite von Fluss, anstatt des verschlafenen kleinen Staedtchens ragen viele grosse Gebaeude am Flussufer auf.

Mir faellt jetzt erst auf, dass ich seit Phnom Penh, seit ueber einem Monat, dem Mekong, diesem maechtigem Gewaesser, gefolgt bin…..

Sonnenuntergang ueber dem Mekong / Thailand. Morgen werde ich dort sein!

Sonnenuntergang ueber dem Mekong / Thailand. Morgen werde ich dort sein!

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Ich bleibe 2 Naechte in Paxse, in einem Gaestehaus mit einem grossen Hof, wo auch 2 kleine Kinder wohnen und Mayla mal wieder andere Spielsachen hat.

Im Allgemeinen geht es ihr gut, aber sie hat manchmal Fieber und Verstopfung, dann wieder Durchfall. Und sie will nciht mehr auf die Toilette. Ich hole mir Rat in einer Klinik nebenan. Die Frau spricht gutes englisch und gibt mir viele Tipps. Wenn es Mayla weiterhin schlecht gehen wuerde, sollte ich wiederkommen.

Am naechsten Tag meine ich, dass es Mayla schon viel besser geht und fahre weiter. In den nachsten Orten wird es ja auch Aerzte geben, falls es ihr doch wieder schlechter gehen sollte.

Die 4,5 stuendige Fahrt nach Savannaketh ist ebenfalls anstrengend, da Mayla viel zu noelig ist – obwohl sie doch bisher die Busfahrten so unglaublich gut mitgemacht hat! Scheinbar ist sie doch noch am kraenkeln….

In Savannaketh verbringen wir wirklich nur die Nacht in einem Gaestehaus, am naechsten Tag geht es weiter nach Thakhek, von wo aus ich nach Thailand fahren moechte. Und ich nehme mir vor, dort doch noch zum Arzt zu gehen, da Mayla immernoch nicht fit scheint.

Ich nehme einen „Minibus“ nach Thakhek. Es gibt wohl auch Busse, aber die fahren erst viel spaeter am Tag. Ich kenne die Minibusse in Asien, die wie Gemeinschaftstaxis fungieren – das heisst, es werden so viele Menschen und Gepaeckstuecke wie nur irgend moeglich in ein Auto gequetscht. Doch diese Fahrt uebertrifft alles, was ich bisher erlebt habe.

Schon ohne Menschen ist es verdammt eng in dem Bulli, es wurden 5 Sitzreihen eingebaut, was mindestens eine Reihe zu viel ist – kein erwachsener Mensch, und sei er noch so klein, kann vernuenftig dort sitzen ohne die Beine zur Seite oder hoch zu klappen.
Der Boden ist schon mit Reissaecken ausgelegt, sodass man seine Beine dort drauf stellen muss. Ich sitze Probe, befinde es fuer unbequem aber aushaltbar und glaube fest daran, dass der Fahrer hoechstens drei Menschen plus Mayla in meiner Reihe sitzen laesst bzw. ich hoffe auf einen eigenen Platz fuer Mayla.
Tatsaechlich fahren wir los und Mayla und ich haben die ganze Sitzbank fuer uns. Dann sammeln wir unterwegs aber immer mehr Menschen auf, die das Taxi anhalten und es wird zunehmend voller. Die Leute fangen an zu lachen, als wir mehr und mehr Menschen einpacken, doch das Lachen wird immer nervoeser – und das muss schon was heissen, sind die Einheimischen doch an diese Transportart gewoehnt!

Auch meine Sitzreihe fuellt sich, bis sich schliesslich der dritte Mann neben mich setzen soll. Einen Moment lang will ich protestieren, es ist wirklich null Platz neben mir und ich sitze schon unheimlich unbequem, da ich auch noch meine grosse Tasche in den Beinraum gequetscht habe. Doch ich sage nichts, es wuerde eh ncihts bringen, und wenn der Mann bereit ist, sich hier hineinzuquetschen anstatt auf das naechste Taxi zu warten, will ich ihm das nicht vermiesen.

Schliesslich sitzen wir mit 4 Erwachsenen, Mayla, meiner grossen Tasche und Reissaecken in einer viel zu engen Reihe. Und muessen noch 2 Stunden fahren. Diese Fahrt wird richtig anstrengend, aber nicht wegen Mayla.
Mayla macht super mit, auch wenn es ihr sehr schwer faellt, eine vernuenftige Position zu finden. Da meine Fuesse so hoch stehen (auf Reissaecken und meiner Tasche) und ich nach vorne gebeugt sitze (zum anlehnen ist zu wenig Platz) ist auf meinem Schoss praktisch kein Platz fuer sie bzw. es ist unmoeglich, dass sie eine bequeme Position findet. dabei ist die Strasse so schlecht, dass wir hoch und runter schaukeln in einem Ausmass, der nicht mehr angenehm fuer sie ist.
Sie dreht und wendet sich auf diesem kleinsten Raum, bis sie schliesslich einschlaeft, die Beine zwischen meine Beine gerutscht (und dort eingeklemmt), ihren Kopf auf dem Schoss meines Nachbarn.

Das Wichtigste ist geschafft, denke ich, jetzt nur noch den Rest der Fahrt in dieser Position ausharren. Das wird eine echte Qual, nach einer Weile ist mein halber Koerper eingeschlafen und der Grossteil des Koerpers schmerzt. Zwischendurch versuche ich mein Gewicht zu verlagern (was, mangels Platz, praktisch unmoeglich ist) und am schmerzverzerrten Gesicht meines Nachbarn erkenne ich, dass es ihm aehnlich geht. Maylas Gewicht macht die Dinge nicht besser und bald habe ich das Gefuehl, nicht mehr 5 Minuten in dieser Position sitzen zu koennen. Ich stelle mir vor, wie andere Menschen viel groessere Qualen ertragen muessen, sage mir, dass ich von Glueck reden kann, dass ich so eine Kleinigkeit ueberhaupt als „Qual“ bezeichnen kann und schelte mich fuer meine Zimperlichkeit.

Zum Glueck geht aber auch diese Fahrt vorbei und etwa 23 Menschen steigen steif, stoehnend und aechzend aus dem Auto.

Ich bin erschoepft und Mayla auch nicht in der besten Stimmung. Das erste Gaestehaus ist voll, das zweite direkt hinter einer Karaoke-Bar. Und es ist Samstag-Abend. Na Toll. Doch der Preis ist angemessen (Phoukhanna Guesthouse, 60.000 Kip pro Nacht) und ich habe wenig Lust, jetzt ewig weit zu laufen oder noch mehr Geld fuer ein TukTuk auszugeben, also nehme ich es.

Sobald Mayla und ich gegessen und geduscht haben, machen wir uns auf den Weg zu einem Arzt. Ich stelle mit Erschrecken fest, dass Thakhek viel kleiner als erwartet ist und scheinbar sind die einzigen Aerzte in dem hiesigen Krankenhaus.

Dort endlich angekommen, schlucke ich, als ich das „Provinz-Krankenhaus“ sehe. Naja, besser als gar nichts. Inwischen ist Mayla 6 Tage krank und ich mache mir ernsthaft Sorgen.

Solche Provinzkrankenhaeuser sind wie kleine Doerfer aufgebaut – es gibt viele kleine Gebaeude, die alle fuer etwas anderes zu sein scheinen und ohne Begleitung findet man sich hier sicher nicht zurecht.
Mayla und ich werden zur „Notaufnahme“ gefuehrt. Schnell sind wir von 6 oder 7 Schwestern umringt, die alle Mayla anfassen, mit ihr reden und von ihr Fotos machen, waehrend sie ein Protokoll ausfuellen. Das heisst, sie versuchen es. Ihr englisch ist praktisch nicht existent und mit viel Gestik, einem kleinen Krankheits-Pictogramm (Danke, Frau Dr. Schulte!) und ein paar Schlagwoertern kann ich verstaendlich machen, dass Mayla Fieber hat, Bauchweh und vor allem nicht zur Toilette moechte (auch wenn das Letzte, das Wichtigste in meinen Augen, untergeht).
Bei Mayla wird (unter dem Arm) Fieber gemessen, der Bauch abgehoert und Blut abgenommen. Dafuer muss ich etwa 30.000 Kip (3 Euro) bezahlen. Hier muss ich grinsen und ueberlegen, wie wohl meine Krankenversicherung reagieren wuerde, wuerde ich ihnen eine Rechnung ueber drei Euro einschicken. Waehrend der ganzen Prozedur haette ich Kilometergeld verdient – Ununterbrochen wuseln wir von Gebaeude zu Gebaeude.
Schliesslich bekomme ich einen Zettel in die Hand, wo vier Sachen drauf stehen und darunter ein Preis (nochmals etwa 3 Euro), wieder werde ich zum Gebaeude gebracht, wo „kassiert“ wird.
Ich bin alamiert und frage, wofuer das Geld diesmal sei. Typischerweise fuer Suedostasien, wenn die Frage nicht verstanden wird, werde ich angelaechelt und mit „Ja“ beantwortet.
Fast 10 Minuten versuche ich, der Schwester klar zu machen, dass ich wissen moechte, was ich da bezahle. Ob es Medikamente seien? Die Schweste begreift, freut sich, laechelt, sagt „Yes, Medicine!!“ und denkt, alles ist geklaert.

Aber nichts ist geklaert. Ich kaufe nicht einfach 4 verschiedene Medikamente und gebe sie meinem Kind, ohne jegliche Erklaerung. Denn das ist genau das, was hier gemacht wird, unabhaengig davon, dass ich kein laotisch spreche. Man nennt ein Symptom und bekommt Medizin dafuer, die freizuegig herausgegeben wird, wie BonBons. Erklaerungen, wofuer sie sei oder andere Tipps, was man gegen bestimmte Symptome machen kann, das gibt es hier nicht. Das habe ich schon im Kinderheim in Kambodscha mit Erschrecken festgestellt, wenn die Kinder bei der kleinsten Beschwerde ueber Kopfschmerzen drei verschiedene bunte Pillen bekommen haben, die wie Suessigkeiten geschluckt wurden.

Die Schwester ist offensichtlich verwirrt, dass ich noch immer nicht zahlen moechte. Ich versuche ihr verstaendlich zu machen, dass ich den Arzt sprechen maechte. Ich weiss nciht, ob sie versteht, aber sie bringt mich schliesslich zu einer Frau, die ich vorher ebenfalls fuer eine Schwester gehalten habe.

Ich bin inzwischen muede und demotiviert. Ich frage sie, ob sie englisch spricht. Nein, bloss ein wenig franzoesisch. Ich schlucke und versuche mich, an mein Schulfranzoesisch zu erinnern.
„Ich moechte gerne wissen, was das fuer Medizin ist.“
„Fuer das Baby“
„Ich weiss, aber WAS ist es? Wofuer?“
Die Aerztin ist sichtlich irritiert, dass ich nachfrage.
„Antibiotika“ sagt sie und zeigt auf den Bauch.
Ich frage, wofuer das ANtibiotika sei und was Mayla habe, doch erhalte keine gescheite Antwort. Ich frage, was der Bluttest ergeben haette und bekomme nur zu hoeren, dass Mayla krank sei. Ich weine fast vor Ohnmacht und frage, was fuer eine Krankheit? Virus oder Bakterien??
Scheinbar hat sie eine bakterielle Erkrankung, im Bauch. Gut, denke ich, nun sind wir ein wenig weiter. Trotzdem behagen mir vier Medikamente nicht. Ich zeige auf das naechste Wort, welches Medikament sei dies? Gegen Halsschmerzen, zeigt mir die Aerztin. Aber sie hat keine Halsschmerzen!, rufe ich verzweifelt und die Aerztin streicht das Medikament weg.

Ploetzlich haelt mir jemand ein Telefon hin, ein Uebersetzer, ein Arzt der englisch kann! Erleichtert sprudelt alles aus mir heraus; Maylas Krankengeschichte, meine Sorge, die Frage, was das fuer Medizin sei und meine Erklaerung, dass ich meiner Tochter nur Antibiotika geben moechte, wenn es wirklich als notwendig fuer ihre Genesung erachtet wird. Der Arzt hat alles verstanden und spricht mit der Aerztin, die kein Wort englisch kann.

5 Minuten reden sie, dann legt die Aerztin auf. Ich kann es nicht fassen – der Arzt haette mir doch genau erklaeren koennen, was fuer Bakterien Mayla hat, was fuer Nahrung ich ihr geben soll, welche Medikamente notwendig sind, ob sie Ruhe braucht, ob es schlimmer werden kann,…

Die Aerztin hat das Antibiotika auch durchgestrichen. Nicht wichtig, sagt sie, scheint aber in Wirklichkeit nicht der Meinung zu sein. Bleiben noch 2 Medikamente. Das naechste, so kann sie mir erklaeren, sei fuer Erbrechen. Da Mayla bloss einmal vor 5 Tagen gebrochen hat, bedeute ich ihr, dies auch zu streichen. Bleibt noch eines, was sich als Electrolythen-Loesung bei Durchfall erpuppt. Zwar habe ich das schon in meiner Reiseapotheke und Mayla auch schon gegeben, doch inzwischen tut mir die Aerztin auch ein wenig leid und so nehme ich zumindest dies mit nach Hause (fuer 50 Cent).

Der Krankenhausbesuch war verdammt ernuechternd und enttaeuschend. Der einige Trost ist, dass es scheinbar nichts ganz schlimmes ist oder Dengue-Fieber, das haetten sie mir sicher sagen koennen. Ich muss noch 2 Naechte in Thakhek bleiben (Visatechnisch bedingt), dann kann ich nach Thailand ueberkreuzen. Nakhon Phanom liegt bloss auf der anderen Seite des Flusses und schaut groesser aus. Geht es Mayla dann immer noch schlecht, wuerde ich dort nochmal mein Glueck mit Aerzten versuchen. Bis dahin wuerde ich meine Zeit hier geniessen – Mayla ging es schliesslich immernoch zum Grossteil gut und sie ist meist sehr gut zufrieden!

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