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Archive for Oktober 2012

Ich kann es nicht fassen ! Wie shcnell die Zeit vergeht ! Ein Jahr Australien schon um! Und ich wollte am Anfang gar nicht laenger als ein paar Monate bleiben – und nun faellt es mir schwer, tschuess zu diesen grossen Land voller Widersprueche zu sagen!

Doch nun, was habe ich die letzten drei Monate so getrieben?

Herz…
Also, als ich so in Cairns war, hoerte ich von der groessten Kirmes, die 5 Tage spaeter in brisbane stattfinden wuerde – Brisbane, ein Katzensprung von 1700 km entfernt, also bloss eine Nachbarstadt ( 😉 ) und ein Jobangebort fuer 10 Tage arbeiten fuer 1500 Dollar? Hin da! Ich fing also mit hitchhiken an. Als ich nach ca. 400 km in einer Stadt halt machte, sah ich, dass dort auch gerade Kirmes war. kurzerhand besorgte ich mir da also auch einen Job (200 dollar mehr, wieso nicht?) und arbeitete fuer P., den ich echt ganz suess fand (und der mii bloss einen Job gab, weil er mich mochte, der aber niemanden brauchte, wie ich spaeter herausstellte).

Es funkte sofort zwischen uns und nach dem Wochenende musste ich eine schwere Ebtscheidung treffen. Kurzerhand sagte ich meinen Job ab in Brisbane und reiste mit P. weiter.
mein Job mit ihm? In einer Bude stehen, und Passanten – vor allem Kinder – dazu bringen, Dosenwerfen, Faeden ziehen oder Basketball zu spielen. Eine aktiver Job, der ebenso hart wie lustig war.
Und dann natuerlich die beziehung mit P.. Wir lebten in seinem truck, ganz mit Bett-Kueche-Wohnzimmer-Klimaanlage ausgestattet und hatten eine tolle Zeit. Wann immer wir nicht arbeiteten ging es weg – mit seinem Roller die Gegend erkunden, Urlaub auf einer Insel machen (Great Barrier Reef erschnorcheln!), mal ne Nacht im Hotel verbringen, fast jeden Tag ausgehen, den ganzen Tag im Bett liegen. ich wurde also, nach einigen Monaten rumreisen und campen, schamlos verwoehnt. Vor allem weil er – nein, jetzt wir – gut Geld verdienten.

…schmerz
Doch natuerlich, alles war nicht so schoen wie es sein sollte. Schnell fingen wir an zu streiten, wegen unnuetzen Dingen. Ich mochte auch unseren lebensstil nicht – taeglich ausgehen, naechte im Hotel, jeden Tag trinen, das bin nicht ich. Wir hatten verschiedene Vorstellungen vom leben und heftige Auseinandersetzungen. Einen Morgen, nach 7 Wochen, hatte ich dann genug, in Traenen packte ich meine Tasche und ging – trotz seiner beteuerungen und Entschuldigungen.
Ich war viel weiter im Sueden als geplant, auf der Hoehe von Sydney, 2700 km zurueck nach Cairns, keine Lust auf hitchhiken. Erstmal also nach Sydney, ein paar Tage in der Kommune, in der ich im April wohnte, erholen. Und meine Freunde taten ihr bestes, mich aufzuheitern.
Danach hatte ich genug Energie, nach cairns zu hitchhiken. Und, Wunder, fuer 2700 km brauchte ich bloss 3 tage und traf die liebsten menschen auf dem Weg. Kurz vor Cairns machte ich Stop, um mir den groessten Wasserfall Queenslands anzuschauen – beeindruckend, doch was ich am meisten an Wasserfaellen mag, ist das schwimmen. Nicht moeglich hier 😦 stattdessen streifte ich eine Pflanze auf dem Weg zurueck zum Parkplatz. erst tat bloss die Stelle weh, langsam wurde mein ganzes Bein taub, bis es so sehr weh tat, dass ich nicht mehr laufen konnte. ich find fast an zu panicken (was zum Teufel ist das??), doch nach 1/2 std ging es besser. Spaeter las ich dann ein Warnungsschild: „Vorsicht, stechende Baeume! Beruehren sie nicht die Blaetter dieses baumes (Bild), sie sind giftig und extrem schmerzvoll. Betroffene koennen fuer Monate unter Schmerzen leiden. Gefaehrlich ist es allerdings nicht.“
Tja, dachte ich, manchmal ist es sinnvoll, Warnungen VORHER zu lesen. Weh tat es nach 2 tagen nicht mehr, doch es juckt (nach 3 Monaten!) immer noch an der Stelle, an der ich den Baum beruehrte!

Zurueck in Cairns – als Taxifahrerin!
Nunja, ich erreichte Cairns. Und wusste erstmal nicht, was ich tun sollte. Weiterreisen? nicht in der Stimmung. Nur rumhaengen war mir nach 2 tagen zu viel – ausserdem musste ich mich von meinen emotionalen Problemen ablenken. Also fing ich meinen 3. Job in Australien an – Tuk tuk Fahrerin !
In Cairns (und 2 anderen australischen Staedten) gibt es fahrradtaxis, Fahrraeder mit einer Sitzbank dahinter, in der 1-3 Leute passen, in denen hauptsaechlich Touristen, hauptsaechlich nachts herum geefahren wurden. Eigene Musik, alles was man einnimmt (minus ca. 100 dollar am Tag Miete fuers rad) behaelt man, mit Leuten quatschen und ich brauchte dringend ein wenig Sport nach meiner ungesunden Kirmeszeit – also mach ich den Job ! Ich suchte mir ein Hostel, in dem ich fuer die Zeit wohnen wuerde, in einem Schlafsaal (und unglaublicherweise das erste Hostel, in dem ich in Australien war! Bisher kam ich immer mit Couchsurfing, Freunden, campen klar)
Was gut war: die ganze nacht meine Musik hoeren, manchmal gutes Trinkgeld bekommen, leute unterhalten, leute beobachten, die verschiedensten Leute kennen lernen, fit werden (habt ihr schonmal versucht, mit 3 fetten maennern auf dem Fahrrad einen berg hochzufahren??), die leute mit denen ich arbeitete und dass ich dort, wo ich das Rad mietete, 300 verschiedene Filme schauen konnte.
Was schlecht war: lange Schichten (12 stunden!), haeuptsaechlich betrunkene herumkutschieren, die einen endlos nerven koennen, uebermuedet und ueberhitzt sein, schlechtes geld (ich machte eigentlich recht gutes Geld, da ich wusste, wie ich mit den Kunden umgehen musste. ich bekam sau viel trinkgeld. Andere allerdings machten manchmal so schlecht Geld, dass sie im Minus waren nach der nacht). Und das schlimmste: die meisten Kerle scheinen in ihrem betrunkenen Kopf, haeufig einsam und auf dem Rueckweg vom Club, zu denken, man waere eine Prostituierte, Naechtlich bekam ich Angebote, auf Hotelzimmer hoch zu kommen, Maenner, die mich betatschte und kuessten, widerliche Anspielungen, etc.
Manche waren okay, einsame maenner, die mir 50 oder 100 dollar geben wuerden, da ich ihnen und ihren lebensgeschichten zuhoerte und ihnen half, nciht mehr so einsam zu sein.
Dennoch,nach 1,5 wochen hatte ich genug – genug von dem Job und genug von Cairns und genug von dem Schlafsaal, der voller gackernde junger maechen war und ungemuetlich, genug von tagsueber schlafen! Gute Erfahrung, aber ich wollte nicht mehr! Ich konnte diese Leute nciht mehr sehen, ich konnte Cairns, das ich am Anfang so mochte, nicht mehr ausstehen, es kam mir so unecht, so gestellt vor. Die ganze Umgebung machte mich krank!

Wallaby-Creek-Festival
Also ging es wieder los. Den Daumen also wieder raus, diesmal hoch Richtung Cooktown , auf ein festival, auf dem ich fuer eine woche arbeitete (und dafuer das ticket gestellt bekam).
Und nach meiner ersten Nacht, ind er ich alleine am Strassenrand campte, realisierte ich, was mir all die Zeit fehlte, all die Zeit, nach Heather, nach Cairns, nach P.: Fuer mich zu sein, Ruhe, Stille, Natur !
In dieser nacht im Zelt, alleine, fuehlte ich mich so wohl und schlief so gut wie schon lange nicht mehr!
Am naechsten tag kam ich am festivalgelaende an, 5 Tage vor dem offiziellen Start und ich verliebte mich – diesmal in die gegend. Im Regenwald, da ich inzwischen so weit noerdlich war, dass ich wieder in den Tropen war (hach, wie mich alles an Asien erinnerte!), kaum menschen, und die Menschen, die dort waren, laechelten alle und hatten eine Ruhe um sich. Campen, viel Zeit fuer mich, taeglich ca. 4 bis 5 Stunden fuer die anderen freiwilligen kochen, den rest der Zeit relaxen, in dem See oder dem Fluss, die auf dem gelaende waren, schwimmen, den Fluss entlang wandern, zu dem benachbarten wasserfall hoch und runterklettern, unglaubliche Leute treffen, Buecher lesen und mitbekommen, wie sich das Gelaende langsam fuellt. Neue Freunde kennen lernen und – Ueberraschung – unerwartet alte Freunde wiedertreffen ! Abends am Lagerfeuer sitzen, Lieder singen und spaeter, als das Festival startete, Bands anschauen, tanzen, wieder tropische Fruechte essen, ueber dem Feuer kochen, menschen helfen, diskutieren und – vor allem – mich von meinen (emotional) harten letzten Wochen erholen!

Bald war das Festival vorbei und ich fuehlte mich wie ein neuer mensch! Und , yeah, ein Kumpel, ein Franzose der mit mir die radtaxis gearbeitet hat, traf sich mit mir auf dem festival – zusammen wollten wir ein wneig herumreisen!

Cedar Bay – leben im Busch
Wir hitchhikten zuerst zurueck in die naechste Stadt, wo wir nette Leute trafen, uns die Gegend (tolle Straende) anschauten, tropische fruechte direkt vom Baum pflueckten und unseren Einkauf fuer den trip machten.
Und dann ging es los, unser Ziel: Cedar bay. Ein Strand, weit entfernt von der Zivilisation. In den 60ern lebte dort eine 200 mann starke hippiekommune, doch als die Regierung das herausfand, fanden sie einen Weg, es ihnen zu verbieten. Doch bis heute (oder besonders heute ?) ist es eine Art Mekka fuer viele Hippies. manche Leute leben dort fuer tage , andere fuer Monate. der einzige Weg dorthin – ein mindestens 8 std trek, ueber Huegel, Berge, durch Fluesse, am strand entlang , von fels zu Fels springen.

Wir nahmen uns 2 tage zeit und genossen den Weg unheimlich. Etliche Blutegel, ansonsten faszinierende Riesenbaeume, Lianen, Blumen, Fluesse. Und gerade, als ich richtig muede und demotiviert wurde an tag Nr. 2, kamen wir an – und wurden von 2 menschen begruesst, die im Moment die einzigen in Cedar Bay waren und dort bereits fuer 3 wochen lebten. Sie zeigten uns herum – ein Labyrinth und Trampelpfaden – und zeigten uns wo „hauptcamps“ waren – Plaetze, die menschen fuer die Allgemeinheit errichtet hatten, natuerlich bloss mit Werkzeug, das hergeschleppt wurde – und die meist aus zusammengezimmerten aesten und brettern bestand, um primitive Kuechen zu errichten, aus grossen feuerplaetzen, haengematten, selbstgemachten Angeln, kleinen gaerten, Toepfen, Besteck, gewuerzen und uebergebliebenen Lebensmitteln, etc. – und wo normale Camps waren, Plaetze, die Leute errichteten, wenn sie einige Wochen / Monate in Cedar Bay lebten und haeufig die schoensten Errichtungen – grosse Tipis, baumhaeuser, haengematten, teilweise am Strand, doch meist irgendwo im Wald oder am Fluss – und wo die besten Schwimmloecher sind etc. Ein ganzes Dorf schien im dschungel versteckt und wusste man nicht, wonach man ausschau halten muss (eine bestimmte Liane, ein bestimmter Stein, an dem man abbiegen muss), konnte man all die 8 std wandern und schliesslich am Strand ankommen, ohne auch nur ein einziges Camp zu finden !

Hier gefiel es uns! Wir machten uns breit, wenn auch nur im Zelt und nur fuer ein paar Tage.
Und es schien so viel zu tun zu geben in den anechsten Tagen – damit unser mitgebrachtes Essen so lange wie moeglich hielt, versuchten wir zu fischen, wir sammelten jeden tag Kokosnuesse (Es gab tausende, TAUSENDE von kokosnuessen und niemand, der sie ass!), wir fischten Seegrad aus dem Wasser und kochten es, ja, wir sammelten sogar Seeschnecken und assen sie ! Wir raeumten auf, besserten auf, schwammen im Fluss und im Meer, wanderten den endlosen und komplett leeren Strand entlang, schauten uns Sonnenauf- und untergaenge an und hiessen all die anderne Leute willkommen, die in den naechtsten tagen ankamen – viele kannte ich schon vom Festival. nach einer woche waren wir ca. 15 leute, doch verteilt auf 6 verschiedene Camps und manchmal trafen wir uns alle zum Kochen.

Es fuehlte sich so schoen an, komplett weg von aller Zivilisation, Elektronic, menschen,.. zu sein..
Nicht mal all die wilden schweine, deren Spuren man jeden Morgen sehen konnte, noch das bewusstsein, dass wir in einer Krokodilevrseuchten gegend waren, konnte das gefuehl zerstoeren.

Doch nach etwa 7 tagen waren unsere lebensmittel zuende (und ich hatte genug von Seegras!) und wir machten uns auf den Rueckweg – diesmal nutzten wir den 2. der 2 moeglichen Zugaenge zu Cedar bay, ein kuerzerer aber auch anspruchsvollerer Hike. 6 Stunden lang erst am Strand von Stein zu Stein springen (und schnell! sobald die Flut da ist werden die Steine ueberschwemmt) und dann einen steilen Berg hoch und runter.
Am Ende, wie immer : erschoepft, aber gluecklich 🙂

Daintree – Australien, dein schoener Dschungel

Und nun ging es ganz gemaechlich runter nach Cairns, eine andere Route diesmal, quer durch den Dschungel, eine nicht asphaltierte Strasse entlang hitchhiken. Und wieder campen. Und wieder, die tollsten leute kennen lernen, die schoensten Straende sehen, die faszinierensten Tiere beobachten.

Dann zurueck in Cairns. Bloss eine Nacht und ein Tag, um zu waschen, zu duschen, einzukaufen, Internet zu checken, Eltern anrufen, etc.

Reinbow Gathering – Glueckselige, vereinigt euch!
Und nun ging es zum Rainbowgathering – seit ich in Australien ankam, wollte ich auf ein Gathering, doch es klappte nie. Nun trafen wir viele leute, die zum Gathering gehen wuerden, in Cedar Bay und auf dem festival und es erschien ideal als letzte Aktivitaet in Australien bevor ich es verliess.
rainbow Gatherings gibt es ueberall auf der Welt – und ist hauptsaechlich ein riesiges Treffen von Menschen mit aehnlichen ideen und Vorstellungen. Ein Haufen menschen (30 bis 3000) treffen sich ingendwo in der natur und leben dort fuer 1 monat ohne drogen, Alkohol und Elektronik.

Es war wunderbar ! Viele leute, die ich bereits kannte, andere, die ich gerne kennen lernte. Weiter im Sueden, also trockener und weniger Dschungel, dennoch, Wald und Fluss und Frieden. Fuer eine Woche kochten wir zusammen, gaben uns gegenseitig Massagen, diskutierten, sangen, hatten Workshops zusammen…. Und als ich endlich gehen musste, um meinen Flieger zu kriegen, fiel es mir ganz schoen schwer, diesen wunderschoenen Platz zu verlassen.
Ich verabschiedete mich von all meinen Freunden, die mich in den letzten wochen nciht nur starkten sondern mir halfen, zurueck zu mir selbst zu finden und los ging es wieder – runter nach brisbane (schon wieder!) hitchhiken, meinen Flieger kriegen!
Ich brauchte 2,5 tage zum hitchhiken und es fuehlte sich komisch an. Nach 4 wochen hauptsaechlich in der Natur, ging es nun im schnelldurchlauf wieder durch staedte, durch die gleichen, in denen ich mit P. war, Smalltalk mit leuten, alles ist schnell und laut. Ich bin traurig, Australien zu verlassen, doch freue micha uch unheimlich auf Asien und zurueck auf Deutschland. Wir immer, wenn ich einen ort nach laengerer Zeit verlasse, ist es im gleichen Moment traurig und aufregend….

Brisbane – Wiedersehen mit meiner philippinischen Freundin!
Als ich dann 2 tage vor meinem Flug in Brisbane ankomme, halte ich endlich ein Versprechen, das ich vor 1,5 Jahren gegeben habe. Als ich auf den Philippinen war, fragte mich eines tages eine philippinische Familie, die sich um mich, ganz alleine auf dem Boot, sorgte, ob ich gerne ein paar tage mit ihnen verbringen wuerde? gerne tat ich da sund ich hatte eine grossartige Zeit mit ihnen, mit jedem einzelnen Mitglied. Rachel, die mich damals ansprach, lud mich ein zu sich nach brisbane, wo sie normalerweise mit ihrem kroatischen mann wohnt.
Fest vorgenommen, genau das zu tun, tat ich es nie in einem ganzen Jahr in Australien, 3 Mal hitchhikte ich durch Brisbane, doch wollte nie bleiben, dann dachte ich, ich ahette ihre Nummer verloren, doch nun rufe ich sie an, aus einer Tankstelle raus, in Brisbane.

Sie braucht 5 Sekunden um sich zu erinnern, dann kann sie es kaum fassen. „Ich habe immer auf deinen anruf gewartet! Fats 2 Jahre her! Unglaublich! Mamma und Pappa 9Ihre Eltern, ein herzliches, suesses Rentnerpaar, die mich von herzen geliebt haben) haben immer nach dir gefragt! Komm her!“
Also besuchte ich sie (auch wenn ich mich ein wenig schuldig fuer die verspaetung fuehlte) und lernte ihren Mann kennen. Eine griesgraemiger 72jaehriger kroate, der ein hartes und interessantes Leben hatte – voll von Arbeit, Krieg, Flucht, als Fluechtling in verschiedenen Laendern arbeiten, etc. Ich hoerte ihm gerne zu, doch wie viele Maenner in seinem Alter und siener geschichte schien er verbittert, negativ, davon ueberzeugt, die „Weisheit mit Loeffeln“ gegessen zu haben und politisch rechts.
Ich hielt meinen Mund und genoss es umso mehr mit Rachel (52 Jahre) zu quatschen. Sie fuhr mich herum, bekochte mich, brachte mich zu italienischen Freunden zum Pasta essen, rief ihre Familie auf den Philippinen an, damit ich mit ihnen reden konnte und gab mir einen sehr guten Einblick darin, wie es einer Frau geht, Einer Philippinin, die mehr aus Notweanidigkeit als aus Liebe heiratet, die religioes ist, so viele Plaene und Freunde hat und an ihren Mann gebunden ist…

Nun, nach 2 Tagen bringt sie mich zum Flughafen. Und es geht wieder los! Im Flieger denke ich ueber mein jahr in Australien nach – es kam mir nicht wie ein Jahr vor. Und doch, ich scheine so viel erlebt zu haben. Und doch, einige sachen fehlen auf der Liste mit Dingen, die ich tun wollte (hehe Krokodile und Wale sehen), doch das meiste,w as ich tun wollte, tat ich und alles fuehlt sich gut an – ich bin zufrieden. Vermissen werde ich Australien. Und zurueckkommen? Sicher, eines Tages!

Doch nun dneke ich an Thailand und Kambodscha, wo ich 2 monate verbringen werde und an deutschland, wo ich meine Familie und freunde Fuer Neujahr wiedersehen werde!

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(Dieser Artikel ist, wie immer, hoch subjektiv. Leute moegen und koennen anderer meinung sein. Es sind bloss meine eigene Gedanken und Beobachtungen)

Welche Bilder hat man vor den Augen , wenn man an Aborigines denkt? NUn, ich hatte immer die Vorstellung von den stolzen Ureinwohnern Australiens, die durch die Wuesten und das Buschland ziehen, jagen, fischen, Spiritualitaet, Bumerangs, Kuenstler.

Hat man diese traditionellen und romantischen Bilder im Kopf, wenn man nach Australien kommt, wird man erstmal richtig schoen enttaeuscht. Die Australier sind nicht stolz auf ihre Ureinwohner. Im Gegenteil. Es herrscht ueberall zwar wenig extremer, dafuer aber gesellschaftlich akzeptierter und tief sitzender Rassismus. Aborigines zerden bloss die „schwarzen Typen“ genannt, mit leicht abfaelligem Unterton.
Und auch die wenigen Aborigines, die man sieht, erschrecken einen: sie leben auf der strasse, sind betrunken oder auf Drogen, betteln oder verfluchen einen – und das soll eines der stolzesten und aeltesten Voelker der Erde sein?
Doch dazu spaeter mehr. NUn erstmal einen kleinen Einblick in die Geschichte der Aborigines:

Aborigines sind eine der aeltesten Voelker der Erde. Noch immer sind sich Wissenschaftler uneinig, wo ihr Ursprung ist, doch vermutlich besiedelten sie Australien von Afrika aus (entweder ueber wasser- oder landweg) vor etwa 40000 -80 000 Jahren.
Aborigines waren ein stark mit der natur verbundenes Volk. Jaeger und Sammler streiften sie durch das (hauptsaechlich trockene) Australien und sammelten essbare Pflanzen, jagten Kaenguruhs etc. Besonders stark verbunden waren sie mit der spirituellen Welt, sie glaubten in Spirits (Geister/Goetter) und ihr Alltag war durch Rituale bestimmt. Besonders bemerkenswert ist dabei ihr Respekt fuer Lebewesen und die natur.
Sie perfektionierten sich in malerei (besonders Hoehlenmalerei), durch die traditionelle geschichten dargestellt wurden, machten Feuerzeremonien und Taenze, waren meister des Bumerangs und hattenm eine klare Gruppenhierarchie.
Privaten Besitz gab es praktisch nicht: man teilte Land und essen, etwas „mein“zuhause oder „mein Tier“zu nennen, das existierte einfach nicht. Besonders das Land, das sahen sie bloss als „geborgt“von Mutter erde an und das als in ihrem besitz zu bezzeichnen, das konnten sie sich nciht vorstellen.
Der Name Aborigines verwirrt uebrigens sehr : Er heisst einfach bloss „Ureinwohner“ und weist auf ein einheitliches Volk hin. Die Aborigines sind aber etliche verschiedene Staemme – etwa 300 komplett unterschiedliche Sprachen mit ca. 600 verschiedenen Dialekten verteilt auf einer Flaeche groesser als Europa! Unter diesen Aspekten erscheint es fast ein Witz von einem einheitlichen „Volk“zu sprechen!
Es gab zwischen 300.000 und 1 Millionen Ureinwohner wenn die europaeischen Einwanderer kamen.

Die ersten Europaeer erreichten Australien 1788. Die Aborigines wraen erstaunt, natuerlich. Sie hielten die weissen Europaer erst fuer Geister, doch von Anfang an hiessen sie die Fremden willkommen. Sie versorgten sie mit Essen willkommen, gaben ihnen Land und machten sich Muehe, einen Kontakt herzustellen. Die Europaeer nahmen das Land gerne an und schnell besiedelten sie dieses Land, bauten haeuser und errichteten Zaeune fuer Kuehe, Schafe und Schweine. Das war natuerlich ganz neu und unverstaendlich fuer die Aborigines.

Doch das erste, was sie von den Europaeern bekamen, waren Krankheiten, gegen die ihr Immunsystem nicht gewappnet war: etliche Aborigines starben von Masern, Tuberkolose, etc.

Die ersten Einwanderer waren wenig interessiert in Australien (es wurde bloss genutzt um Straeftaeter los zu werden) und so wurde eine halbwegs freundliche Beziehung zu den Aborigines gefuehrt. Wenn ueberhaupt so waren sie von historischem Interesse fuer die „Weissen“.
Doch bald wurde Gold entdeckt in Australien und die Besiedlung fing an. Und hier wurden die Aborigines nicht mehr und nicht weniger als Tiere behandelt. Kaum eine Kolonialisierung hat so eine blutige Geschichte wir die Australiens (und die Europaeer waren bei Gottt nie zimperlich bei der besiedlung eines neuen Kontinents, s. die Amerikas, Afrika,…) und die Aborigines wurden wortwoertlich abgeschlachtet.

Es wurde ein Sport, Aborigines zu toeten und maenner kamen abends stolz heim mit Koepfen von Aborigines. Haeufig wurde sogar Geld dafuer geboten, die Aborigines abzuschlachten. Frauen wurden schamlos vergewaltigt, Familien auseinander gerissen und Kinder aus den Familien genommen, die als schadend angesehen wurden, um in weissen Familien aufzuwachsen (meist nicht mehr als ein guenstiger Sklave) – diese menschen leben heute noch und sind als gestohlene Generation bekannt. Die gegenden, die interessant fuer die Weissen waren, wurden komplett von den Aborigines „gesaeubert“.
Und das lief parallel dazu, dass Australien als neues Land der unbegrenzten Moeglichkeiten angepriesen wurde und etliche Europaeer (hauptsaechlich Englaender, man wollte die Bevoelkerung englisch ahlten) herueberkamen – ebenso wie etliche Chinesen, die als billige Arbeitskraefte hereingeholt wurden, wo aber stark aufgepasst wurde, dass sie nicht zu viele Rechte bekommen wuerden und es nicht mehr Chinesen als Englaender hat, das Wichtigste war, Australien „weiss“zu lassen (bzw. zu machen). Die Politik wurde ironischerweise „white Australia Policy (weisses Australien -politik) genannt.
In 1900 war die Population der Aborigines schon auf 93000 gesunken, doch das war wahrlich nciht das Ende. Heute gibt es bloss noch ca. 400 000 Aborigines in Australien!

Das erschreckenste dabei ist wohl, wie lange die offene Diskriminierung der Aborigines anhielt.
Viele Kinder der gestohlenen Generation sind noch immer am leben, hochtraumatisiert.
1938 wurde ein tag des Bedauerns eingerichtet, das erste oeffentliche Statement, dass das Toeten der Aborigines verurteilt.
Die „white australia policy“ wurde 1973 abgeschafft.
1971 bekam die offizielle australische Flagge (eine offensichtliche Adaption der englischen Flagge) Gesellschaft von der Flagge, die fuer australische Aborigines steht – die es aber immer noch nciht zur nationalen F;lagge geschafft hat und die ausserdem zeigt, dass australien noch immer zweigeteilt ist und es nicht EIN australisches Volk gibt.

Doch was war der Stand, als das Bewusstsein allmaehlich daemmerte? Der Grossteil der Kultur der Aborigines wurde zerstoert, es war ihnen Groesstenteils verboten, ihren traditionen nachzugehen, Familien auseinandergerissen und das Land schamlos genommen. Die Aborigines lebten in Reservaten, meist nicht besser als ein Slum, zusammengepfercht ohne Ruecksicht auf ihre Zugehoerigkeitsgruppen.
Und nun ? Versucht Australien, alles wieder gut zu machen. Den Aborigines wird Land zugesprochen, immer mehr (interessanterweise immer nur Land, was fuer oel- oder Gold nicht in Frage kommt), ihnen wurden reperationszahlungen ohne Ende gemacht. Man versucht, die Kultur wieder zu erwecken (und daraus ausserdem eine Geldgrube wegen des Tourismus zu machen). Man versucht, die Lebensstandarte in den Aborigine-Gemeinden zu verbessern. Es werden spezielle Schulen eingerichtet, die ausser englisch und westlichen Dingen auch Tradition und einheimische Sprachen unterrichtet.

Doch alles scheint schief zu gehen, nichts scheint zu wirken. Es scheint kein „richtig“ zu geben, scheinbar kann man nicht „heile“ machen, was zerstoert wurde.

Wenn ich an Aborigines denke, denke ich daran, dass sie innerhalb kuerzester Zeit ihrer kompletten Grundlage beraubt wurden – ihrer Kultur, ihrer Geschichten, ihrer Traditionen. Versuche, Dinge zu behalten, wiederzubeleben, zu erinnern, funktionieren nur teilweise, dafuer war zu viel verloren und dafuer ist der westliche Einfluss zu gross. Ihre Identitaet als Aborigines ist also erschuettert – und offensichtlich hat (zum grossen Teil) auch noch keine zufriedenstellende Integration in die „westliche“ Welt statt gefunden – wie auch, nach so kurzer Zeit?
Sie wissen also nicht wo sie stehen, was genau ihre Identitaet sind. Sie koennen zum Teil noch immer kein englisch sprechen. Sie haben den Alkohol entdeckt, doch, wie viele nichteuropaeische ureinwohner, sind ihre Gene nicht fuer den Zucker im Alkohol ausgestattet – was dazu fuehrt, dass sie sehr viel schneller von Alkohol abhaengig werden als wir „Europaeer“. Das gleiche gilt fuer die westliche Diaet. Aborigines essen heutzutage das gleiche, was wir in Europa essen, doch ihre Gene sind nicht dafuer ausgestattet, was zu einer hohen Zahl von Uebergewichtigen fuehrt.
Dadurch, dass sie vom Staat recht viel Geld bekommen, haben viele das Gefuehl, sie braeuchten nicht arbeiten. Oder sie wollen arbeiten, sind aber mit dem westlichen „weg“ und „arbeitsalltag“ schlichtweg ueberfordert.
Und dann gibt der Staat ihnen Haeuser. Aborigines hatten nie Haeuser. Das meiste, was sie genutzt haben, war ein simples Dach gegen Regen und 2 Waende, die von Wind schuetzten. Nahe der natur schlafen. Sie fuehlen sich nun eingeengt in all den westlichen Haeuser, also ziehen sie es vor, draussen zu schlafen, oder die Moebel nach draussen zu packen. Oder das haus so umzugestalten, dass es halb offen ist. Was sie nicht brauchen, verkaufen sie, und sie teilen alles mit ihren freunden – essen, Haeuser, land. Zaeune, die zwischen ihren Haeusern gezogen werden, werden zerstoert (wofuer braucht man denn Zaeune?).
Das ist allerdings auch bloss ein geringer Teil. Viele Aborigines sind gut integriert, haben gute Jobs, leben wie in der westlichen Welt. Andere Gemeinden mit Aborigines haben eine gute Balance hergestellt zwischen der Wahrung der Traditionen und der Anpassung an das australische System.

Und auf die Weissen, da entstand ein Hass. Logischerweise, shcaut man auf die Geschichte zurueck, und welche Ungerechtigkeiten sie erfahren haben. Noch heute gibt es teilweise spezielle Regelungen fuer Aborigines, es ist haerter fuer sie, einen Job zu bekommen. Ihre Lebenserwartung ist 20 jahre (!) geringer als die der anderen Australiern (Hauptgrund: die europaeischen krankheiten, gegen die ihr Immunsystem noch keine Antiviren hergestellt hat, Herz- und Leberversagen, Diabetes).

Nun aus der Sicht der „Weisen“ (womit ich ganz verallgemeinert alle nonaborigine-Australier meine). Die sehen die Aborigines, die ind en Strassen der Staedte rumlungern, saufen, Drogen nehmen, rumpoebeln. Die hoeren ihren Eltern zu, die noch in einer Zeit aufgewachsen sind, in denen Aborigines oeffentlich als „geringere Rasse“ bezeichnet wurden. Die hoeren in den Nachrichten von Aborigines, die Straftaten begehen. Die hoeren davon, dass Aborigines ihre Haeuser und Autos zerstoeren. Und sie sehen im Fernsehen, dass ihnen wieder Geld gegeben wurde. Und sie haben nie eine wirkliche Aborigine Gemeinde gesehen, von denen es viele gibt, und in denen Weissen der Zutritt verboten ist (es sei denn sie werden eingeladen) und wissen darueber also wenig.
Der Durchschnittsaustralier schlussfolgert: wir schieben denen mehr und mehr von unseren hart verdienten Steuern in den Arsch, und die scheissen drauf. Die zerstoeren, was wir ihnen geben, die versaufen das Geld. Was zu einem generellen Rassismus fuehrt.

Und ich war erschrocken darueber. besonders als ich mit der Kirmes gereist bin und in kleineren Doerfern war – Alltagsrassismus dort ist normal (was vermutlich auch an dem Bildungsdurchschnitt liegt, Diskriminierung haelt sich immer in kleineren Doerfern am meisten – und ich hoffe, ICH bin damit nicht diskriminierend), Aborigine witze an der Tagesordnung, es wird vermieden mit ihnen zu reden (die meisten Aborigines vermeiden allerdings auch gerne, mit uns zu reden) und fast jeder raet mit von den „schwarzen bloss weg zu bleiben“.
Das hat mich sehr geschockt. Besonders einmal, als wir im Outback rumgefahren sind, ist mir der Kontrast bewusst geworden. Ich habe gerade aus dem Fenster geschaut und getraeumt. Typisches Australisches Buschland. Und ich hatte den Tagtraum, zwischen den Baeumen ein paar Aborigine Maenner mit Speeren zu sehen, die auf der Jagd sind – so friedlich. und meine fahrerin faengt aus dem Nichts an, ueber die Aborigines zu schimpfen, dass sie so dumm sind, die geschenkten haeuser zu verbrennen, dass es immer noch Aborigines gibt, die kein englisch koennen…(Und wann haben sie fuer Haeuser gefragt?? Und wie viele Aborigine Sprachen kannst du sprechen??)….

Nunja. ich habe viele gebildete, nette Aborigines getroffen, die egrne mit mir die Politik diskutierten. Oder welche, die mich auf ein Bier eingeladen haben, ganz ohne hintergedanken, bloss weil sie teilen wollten. Aber es stimmt, die meisten Aborigines, die man sieht (ausserhalb der Gemeinden) sind unfreundlich, poebeln, trinken, schmeissen ihr Geld zum Fenster raus…. und, was mich am meisten zum Nachdenken brachte, scheinen tief ungluecklich.. als fehlte ihnen etwas vielleicht?

Was nun zu bessern, das kann ich auch nicht sagen. Rueckgaengig kann man nicht machen, was passiert ist. Auch zu versuchen, sie leben zu lassen wie vor 250 Jahren, ist romantisch, aber einfach nciht mehr moeglich.
Australien ist erstmal auf gutem Wege, politisch gesehen. Es wird mit den Aborigines selbst zusammen gearbeitet, was wohl das Beste ist. Alkohol ist haeufig verboten in den gemeinden – doch ist das ein Entzug der freien Entscheidung oder die intelligentere Wahl? Die Tradition wird versucht, wiederzuholen. Doch hilft es, ihnen mehr Geld zu geben fuer Dinge, die in den letzten Generationen passiert sind?
Ich weiss es nicht, doch der allgemeine rassismus (der uebrigens bloss selten radikal ist, sondern generell eher unterschwellig) ist definitiv ein problem – und damit meine ich den rassismus von beiden Seiten aus. Doch eventuell, in ein oder 2 mehr Generationen wird auch dieser Alltagsrassismus verschwunden sein. Und Aborigines und Weisse werden nicht mehr so untershciedlich sein. Und die Traditionen? die werden wohl auch mehr und mehr verschwinden.
Eine Idealloesung, die gibt es wohl nicht.

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